DVAR "pirrah" (Okkult Goth/Experimental)
DVAR "Rakhilim" (Okkult Goth/Sakral Folk)
(Eigenproduktion)

Seitdem ich mich vor ca. 20 Jahren der dunklen Musik gewidmet habe, habe ich schon eine ganze Menge gehört, aber diese geheimnisvolle russische Combo schlägt in Puncto Eigenständigkeit, Innovation und krankhafter Musik/Gesang komplett alles dagewesene. Psychotischer, heller Kreischgesang führt uns in die abgründigsten Tiefen, depressive Musik ohne Kompromisse schaufeln dir ein Grab. Die Angst als alptraumhafter Begleiter lässt deine Gehörnerven in zerschneidender Form die Taubheit herbei wünschen. Doch es ist zu spät, bereits mit dem ersten Lied von "piirrah" bist du ein Gefangener der ganz eigenen Atmosphäre von DVAR. Ein komplett in Schwarz gekleideter Pumuckl zeigt Meister Eder die finsterste Seite der Kobolde und zwingt ihn mit einem hämischen Grinsen seine Säge gegen sich selbst zu richten, und wie in Trance wird er seine Adern und Venen in einem schwarzen Gemetzel zerteilen. Jede einzelne Sequenz des Blutbades ist in "piirrah" perfekt musikalisch untermalt, bis hin zur wehmütigen Grabsteinlegung. Den Tanz der pinkelnden Kobolde liefert man ganz nebenbei. Im Gegensatz dazu zeigt man sich mit "Rakhilim" von einer fast fröhlichen Seite. Die klassisch anmutende Instrumentierung ist eine Mischung aus barocken Klängen und russischer Folklore. Der Gesang hat einen naiven, kindlichen Charme angenommen. Das Ganze wirkt noch eine Spur verspielter, enthält aber immer noch die Soundtrack Atmosphäre von Filmen wie "Freitag der 13" oder "Helloween". Suizid-Liebhaber greifen zum ersten Werk, während Freunde folkloristischer Gruselmusik das Zweitwerk bevorzugen sollten. http://dark.gothic.ru/dvar/ (andreas)