ZERAPHINE "Traumaworld" (Wave Rock)
(e-wave/Drakkar)

Es gibt diese Musik, die einfach schön ist. Mit "Traumaworld" ist den Berlinern ein solcher Kunstgriff zum zweitem Mal gelungen. Nachdem man mit "Kalte Sonne", dem letztjährigen Debüt, die deutsche Sprache in ein melancholisches Gewand steckte, gibt es auf dem Nachfolger nur noch zwei Stücke in dieser Sprache, trotzdem ist dieses Werk die logische Weiterentwicklung des Erstlings. Und teilweise geht Songwriter und Sänger Sven Friedrich noch ein Stück weiter und erinnert teilweise an das bestechende "Dreadful Shadows" Debüt Enstragement. Erneut gibt es eine melancholische Symbiose aus betörendem dunklen Gesang und melodischem Gothic Wave. Sanft eingebettet in ein elektronischen Grundgerüst sorgen die gefühlvoll gespielten Gitarren für den rockigen Charakter. Erneut gelingt es der Band, tiefe Melancholie, sanften Pop Appeal und dunkle Endzeit-Romantik zu einer Einheit zusammen zu fügen, die jedes schwarze Herz tief berührt. Im Endeffekt finde ich die Rückkehr zur englischen Sprache ein wenig Schade, denn hiermit verliert die Band ein wenig an Eigenständigkeit. Trotzdem bleibt es ein wundervolles Album, welches uns mitten im Sommer die warme Romantik des Herbstes näher bringt. Eins von den Alben, die man sich anhört ohne einen Schwachpunkt zu erkennen. Im Gesamtkontext vollkommen ergreifende, gefühlvolle, düstere Musik. www.zeraphine.de (andreas)