VIRGIN BLACK "elegant...and dying" (Orchestral Doom Metal)
(Massacre records/Soulfood)

Es gibt sie noch, diese musikalischen Kleinode, wo Innovativität und Ideenreichtum mehr zählen, als die Angst, keinen Erfolg zu haben. Die australischen Virgin Black gehören zu diesen, immer seltener werdenden Vertreter. Ein düstere Martermaschine im melodischen Doom Gewand verwandelt klassische Elemente in einen opernhaften Gothic Rock. Lavaartig strömt das Metall durch den schwarzen See, um immer wieder in exzessiver Weise aufzutauchen und fortan einer betörend, düsteren Melodie zu huldigen und die Verzweiflung als flackerndes Grablicht in ein musikalisches Gewand zu verfrachten. Sänger Rowan dient dabei als perfekter Unterstützer. Gefühlvoll, alptraumhaft, hingebungsvoll legt er sein Timbre in die verspielt düsteren Soundtracks, um doch beim ersten Ton empor zu steigen und über allem zu thronen. Nur ganz wenige sind in der Lage, wie in "the everlasting" einen Spannungsbogen über 19 Minuten, nicht nur aufzubauen, sondern ihn auch zu halten. Sehr sakral der Beginn, klassisch fortfahrend als audiotives Musiktheater, verfallen in Depression, explodieren in Wut, dazwischen eine Leere aus Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, das Ganze in seiner Gesamtheit sehr klassisch arrangiert liefert eine perfekte Rock Oper. Der betörende Opener ist mit einer Dramatik inszeniert, deren Intensität selbst bei den ruhigsten Tönen spürbar ist. Romantische Depression, verbunden mit einem Feeling für die Renaissance in einer doomigen Umsetzung ist perfekt gelungen. Ein einzigartiges Werk. (andreas)