UNHEILIG "Schutzengel" (E-Gothic Rock)
(TCM/Soulfood)

Nur wenige Monate nach ihrem erfolgreichen Album "das 2te Gebot" veröffentlichet die Band um den Grafen eine EP, nach der sich die Fans die Finger lecken werden. Sehr fanfreundlich durften jenige im Internet per Votum ihren Lieblingssong für die Auskopplung bestimmen. Ebenso fanfreundlich ist dieses Werk dann auch ausgefallen, denn neben dem Titelsong und "Vollmund" gibt es ganze 4 neue Stücke, sowie eine wunderschöne orchestrale Version von "Schutzengel". Der erste neue Track ist "Zinnsoldat", welches nicht nur durch seinen betörenden Refrain glänzt, sondern auch durch sein druckvolles Arrangement. Das sehr getragene, von eine düsteren Film Noir Atmosphäre umgebene "Damian" zeigt den Grafen als perfekten Geschichtenerzähler, fast ein Edgar Ellen Poe der Moderne. Ein sphärisches Zwischenspiel, eingestreute orchestrale Passagen und die fühlbare Finsternis sind schwarze Pinselstriche auf das Bildnis der schwarz-dunklen Gefühle. Sanftmütige, fast klassische Keys sorgen für Gefühlswallungen beim interpretieren des Textes, der sich Wort um Wort in neuem Gewand präsentiert. "Bruder" oder "Zinnsoldat" erinnern mich manchmal an die besten Momente von Witt, irgendwo hat sein Stakkato Stil der sich zwischen eindringlichen Refrains offenbart etwas davon. Der Schlusssong "one on the dead" klingt wie eine verspielte, elektronische Variante von Green on red. Mit 32 Minuten besitzt diese EP zudem eine Spielzeit, bei der andere von Album sprechen. www.unheilig.com (andreas)