SLYDE "emotion overflow" (Gitarren Pop Rock)
(Equinoxe Records)

So ganz einfach einzuordnen ist diese Debüt CD nicht. Eingängige Melodielinien, sanftes Pop Appeal und straighte Gitarren verbinden sich mit eindringlichen männlichen und weiblichen Vocals. Eine perfekte Symbiose aus Gefühl und Härte schleicht sich sanft in die Gehörgänge. Mein persönlicher Höhepunkt ist das balladesk und traurig in energischer Eleganz versinkende "Mother". Ich musste mich im (übrigens ausführlichen) Booklet erst mal versichern, dass es sich hier um keine Cover Version handelt, denn diese Art von Songwriting erinnert an die späten 70er, frühen 80er. Ein ganz großer Song, wundervoll umgesetzt. Ansonsten reiht sich Ohrwurm an Ohrwurm. Hier gelingt es einer Band geschickt, die Gehörnerven in Verzückung zu versetzen und Spaß, der auch mal ein wenig in die punkige oder metallene Richtung abdriften kann, in ein wundervolles Pop Gewand zu kleiden. Kennt noch jemand die ersten Alben von "Fury in the Slaughterhouse" oder "Plan B"? Das ganze verfrachtet ins 3. Jahrtausend und ihr seid bei Slyde. Der Titelsong erinnert mit seiner hingebungsvollen Melodie an die Jungs von "Oyster Band", passend dazu auch das verspielte Intro und Zwischenspiel. Slyde beweisen mit diesem Album, dass man auch im Underground ein Werk für Alle machen kann. Auf der einen Seite ist hier eine Top Ten Platzierung garantiert, auf der anderen Seite ist diese wunderschöne Musik viel zu Schade für die Charts. Ihr wisst, was ich meine. Info: www.slyde.de (andreas)