GIRLS UNDER GLASS "...in light and darkness (live)" (Goth Rock/Dark Elektro)
(Aragon records/Indigo)

Hier gibts reichlich was zu hören. Die Erstauflage enthält incl. der Bonus CD ganze 33 Songs. Und hier gibt es Stücke von jedem Album, selbst die ersten beiden LP?s ("Humus"-Titelsong und "Flowers"-Titelsong und Lucky) werden gewürdigt. Während CD 1 ausschließlich bei der Tour 2002 aufgenommen wurde, befinden sich auf der Bonus CD Live Impressionen aus den Jahren 1990 bis 1997. Diese älteren Aufnahmen zeigen die Band teilweise von einer sehr rohen, fast punkigen Seite. Hier wird auf jedenfalls kräftig gerockt und man spürt, das sich hier Musiker auf der Bühne total verausgaben. Wer das Glück hatte die Band in dieser Zeit zu sehen weiß, daß es auch so war. Bereits das exzessive "tu animal" (ich weiß nicht genau, ob es sich um eine andere Version von "Du Tier" handelt) überzeugt mit seiner kraftvollen Darbietung. Diese Energie wird beibehalten, bis man mit dem doomigen "sugar and Honey" in tiefe Depression geführt wird. Das folgende "mothers Nightmare" zeugt von der Zusammenarbeit mit Cyperpunk Rodney Orpheus. Über weitere Höhepunkte wie "Die Zeit", "Deep inside you" usw. wird man zum abschließenden Düster Epos "flowers" geführt. Über 8 Minuten dauert die alptraumhafte Reise. Hernach bekommt man tierische Lust, die alten Scheiben rauszukramen und sich der Erinnerung hinzugeben. Also Leute, es ist nicht ganz unwichtig, dieses Teil unbedingt mit der Bonus CD zu kaufen. Fast vergessen, es gibt ja noch CD 1. Diese beginnt mit dem düsteren "as time goes by" von der 2001er Minddiver. Das Stück wirkt wie eine Rückbesinnung auf alte Tage. Das folgende "is this the Place" (Equilibrium ?99) zeigt die Band dann von ihrer gefühlvollen Seite. Das man auch das Spielen mit der Elektronik versteht beweisen vor allem die beiden deutschen Stücke "du bist das Licht" und "Erinnerung", sowie das Madonna Cover "Frozen" (alles drei von der Minddiver). Nicht unerwähnt bleiben darf auch die Rückkehr in die 92er Darius Zeit mit "Believe in yourself" und "reach for the Stars". Das man covern auch als reine Huldigung zelebrieren kann, dafür ist "down in the Park" von Gary Numan der Beweis. Die Hamburger haben sich mit dieser zweiten Live CD (Wer noch tiefer in die Vergangenheit von GUG eindringen will, sollte sich auch "Live at Soundgarden" zulegen) selbst ein Denkmal gesetzt. Eine ganz wichtige Band für den düsteren deutschen Underground. (andreas)