SACROSANCTUM "fragments" (Gothic Metal)
(Eigenproduktion)

Die Tschechen existieren bereits seit Herbst 97, bringen aber erst jetzt, nach dem letztjährigen Demo ihr Debüt heraus. Ein Grund dafür dürfte der Findungsprozeß der Band sein, der sich sowohl musikalisch wie besetzungstechnisch nicht so einfach gestaltete. Begonnen hatte man damals als Punk und Hardcore Band, mittlerweile hat man im experimentellen Gothic Metal seine Heimat gefunden. Dabei geht man sehr abwechslungsreich zu Werke. Bei einigen Riffs sind die urwüchsigen HC Elemente früherer Tage noch erkennbar. Dann gibt es treibenden Goth Rock ("Pain of Maternity"), traurige Melancholie ("Lost song"), Black Metal Versatzstücke ("Ballerina") oder punkige Rohheit ("Hitchhicking"). Ebenso vielschichtig wie die Musik ist auch der Gesang. Der männliche Part beherrscht sowohl das Death Shouting, wie die melodische Vibration der Stimmbänder. Sängerin Zuzana überzeugt vor allen in den ruhigen Passagen mit ihren kristallenen Stimmchen für Gänsehautatmosphäre. Pure Aggression trifft auf verwegenes Songwriting und intensive Düsternis. Gelungen, aber nicht immer einfach konsumierbar. (andreas)