LIGHTS OF EUPHORIA "Krieg gegen Maschinen" (Elektro/Future Pop)
(Accession records)

Die 1993 ihre Geburt begießende Band, scheint genau zehn Jahre später zum großen Rundumschlag auszuholen und alle tragenden Merkmale des Future Pops mit Vehemenz in sich aufgesogen haben. Treibende Beats, eine durchdringende Melodie, maschinelle Härte und ein eindringlicher, fast betörender Gesangsstil, das darf man dann auch als euphorisches Licht bezeichnen. Die Band macht da weiter, wo sie mit ihrer kürzlich erschienenen MCD "true Life" begonnen hat. Extrem tanzbar, sich nie dem Pop anbiedernd erschafft man eine druckvolle Melancholie, welche die Clubs zum Beben bringen wird und die Elektro Jünger im Schweiß baden lässt. Neben einem Haufen Hits vergisst man auch nicht die experimentelle Seite, die vor allem im knarzend, elegischen "Interface" ihr zu Hause findet. Eine Geschichtenerzählung mit einer düsteren Industrial Untermalung. Sprachsamples als dezente Lichtpunkte in einer ansonsten unendlichen Kühle. Eine kurzes Zwischenspiel, bevor es wieder heißt: Entert die Tanzflächen. Fans von VNV Nation werden dieses Album nicht nur wegen des Gastgesangs auf "Consequence" lieben. Der Band gelingt es immer wieder, fast unbemerkt kleine altertümliche Sequenzen in ihren durchdringenden Future Pop zu integrieren. Die Band um Torben Schmidt (Suicide Commando) dürfte mit diesem Werk der letzte Schritt zum Future Pop Thron gelungen sein. Power und Ohrwürmer reichen sich die Hand und explodieren in einem Urknall der Maschinen. Dieses Album gibt es auch als limitierte (auf 1000 Stück) Version mit fünf Bonus Tracks. (andreas)