JESTERS TEARS "burned" (Prog Rock)
(Eigenproduktion)

Die Bayreuther Band präsentiert hier ihr drittes Album. Während der Vorgänger starke Bezüge zum Gothic brachte, gibt man sich auf "burned" einer progressiven, leicht psychedelischen Variante hin. Nicht nur wegen den sphärischen Klängen und dem betörenden weiblichen Vocals hatte ich des öfteren die Vermutung irgendwie das letzte Album von "The Gathering" im Player zu haben. Ich hab weiß Gott nichts gegen komplexe, anspruchsvolle Arrangements, allerdings treiben es "Jesters Tears" auf die Spitze. Es ist das typischte Kritiker Album, welches ich in den letzten Monaten gehört habe. Trotz aller Eigenständigkeit sollte Musik doch konsumierbar bleiben. Wenn man sich auf ein Experimentierfeld begibt, wo schon die ganz Großen gescheitert sind, muß man mit Kritik rechnen. Nicht alles was dem "normalen" Hörer missfällt ist gut. Es ist richtig, wie im Info geschrieben, dass man auch nach dem X-ten Durchgang noch neue Details offenbart. Das ich mich aber bereits beim ersten mal durch die Songs fast quälen muß, steht natürlich nicht im Beipackzettel. Eine wundervolle Stimme versinkt in einem Soundbrei, dessen Durcheinander als perfekte Begleitmusik beim Betrachten von Picasso Gemälden dient. Und dann stelle ich mir vor, wie ich mit zwei Joints in der Birne, dieser CD als Hintergrundbeschallung auf meinen ausgeschalteten Fernseher schaue und plötzlich mitten in einer außerirdischen Farbenlehre angelangt bin. Gedanken erzeugt die Musik....(andreas)