ANTIMATTER "Lights out" (Depro Rock)
(Prophecy)

Hinter Antimatter verbirgt sich der Hauptsongwriter der englischen Band Anathema, Duncan Petterson. Mit seiner neuen Band ist er noch eine Spur ruhiger geworden und gleichzeitig eine gehörige Spur düsterer. Das zweite Werk von Antimatter glänzt mit melancholischen Melodien, welche sich voller getragener Schönheit aus den Boxen schleichen. Die atmosphärisch dichten Kompositionen werden von einer durchdringenden Melancholie getragen. Kein Ton, der die träumerische Eleganz stört, alles ist eine Einheit, in die man tief versinken kann. Elektronische Spielereien, wie im balladesken "the art of a soft landing" sind geschickt gesetzte Farbtupfer einer mit ansonsten schwarzen Pinselstrichen gemalten Elegie. Perfektes Songwriting bestimmt vor allem die längeren Stücke. Hier gelingt es geschickt, einen Spannungsbogen aufzubauen, der nach Entladung lechzt. Die unterkühlte Düsternis erinnert an Bands der frühen 80er wie Joy Division oder Siglo XX. Allerdings gelingt es hier, das Ganze mit einem feingewobenen Soundteppich zu verbinden, der sich wie ein wohliger Untergrund zum Auffangen der tiefen Melancholie verhält. Ein perfektes Winteralbum kommt bei den jetzigen Temperaturen gerade Recht. (andreas)