EBOLA JOY "Sitra achra" (Dark/Doom Metal)
(Eigenproduktion/ CZ)

Irgendwas müssen die Jungs aus Tschechien falsch machen, denn bereits der Vorgänger "in the Name of..." hätte eigentlich zu einem Plattenvertrag führen sollen. Der Opener "dying world" ist eine perfekte Symbiose aus Lacrimosa, Type O und Anathema. Eine doomige Düsternis unterstützt die harten Riffs, dezente Elektronik sorgt für Alptraum-Atmosphäre. Der Gesang klingt wie die Endzeit Vertonung eines suizidalen Exzesses. Die Worte hoffnungslos am Pranger der Melancholie platziert. Dunkle Zwischenspiele zwischen Verzweiflung und natureller Schönheit komplettieren diesen Song. Das Outro wird zum Intro und führt uns in eine treibende Finsternis, welche sich von einer fast lieblichen Melodielinie aus den Tiefen eines Grabes hervorhebt. Fiese Vocals, vollkommen unvorbereitet über eleganten Doom emporsteigend, machen die Angst spürbar. Der Chorus, der sich vermengend mit Growls und cleanen Vocals dahinwindet, erinnert an das letzte Album von Crematory. Die Depressivität entdeckt in "your live is death" die Schönheit der Morbidität und überrascht mit verspielter Elektronik. Beim traurig, fast balladesken "touch of death" schmolz mein schwarzes Herz endgültig dahin und ich fragte mich, was diese Band anstellen würde, wenn sie in professionelle Hände geraten sollten. Grandiose Musik, gefühlvoll inszeniert. Die mit Abstand beste Band ohne Plattenvertrag. Manchmal neige ich zu Übertreibungen, allerdings nicht zu Ostern, wenn ich mit dem Übermalen meiner Stigmata beschäftigt bin. Weitere Infos unter www.ebolajoy.cz . (andreas)