CHANDEEN "Echos" (Wave/Heavenly Voices)
(Kalinkaland/EFA)

In den 90ern gehörte diese Band zusammen mit anderen Formationen des Hyperium Labels zu den Vorreitern der Heavenly Voices Bewegung. Nachdem sich mit Harald Löwy (der zusammen mit Moskawa TV Sänger Javelin ein überzeugendes Konzeptalbum ablieferte) und Sängerin Antje Schulz nach mehreren Line Up Wechseln die Stammformation herauskristallisierte, präsentiert man nun das mittlerweile sechste Album. Gefühlvolle, meist sehr getragene Musik liefert eine perfekte Symbiose aus Klassik und Pop. Sängerin Antje überzeugt mit sehr zartem, kristallklaren Gesang und fokusiert die sanften Rhythmen in einen mystischen Raum voll atemberaubender Schönheit. Die Musik kuschelt förmlich mit dir, sie streicht dir samtweich über den Rücken. Zarte Klaviertöne, dezente, sanfte Rhythmen verschiedenster Trommeln, Celli und einer virtuos gespielten Gitarre dienen als perfekte Begleiter einer Stimme, die zartbesaitet und gefühlvoll die poetischen (teils von Edgar Allen Poe oder William Blake) und tiefgründigen Texte interpretiert. Nicht nur beim sehr dezent instrumentierten "the Dream" hab ich vor der Macht der Schönheit meine Tränen nicht unterdrücken können. In den Momenten, wo ich voller Wut nicht verstehe, warum Chandeen nicht die Top Platzierungen in den Charts belegt, nimmt mich die einschmeichelnde Melodie an die Hand und führt mich in eine bessere Musikwelt. Und dann ist es faszinierend, welche unglaubliche Anziehungskraft diese Musik besitzt. Ich verneige mich zutiefst. (andreas)