SWEET INFERNAL NOISE "sin" (Gothic Metal)
(Eigenproduktion/ Endzeit-Productions)

Die Endzeit Promotion Agentur hat sich neben der Unterstützung von jungen Bands, wohl auch das Wort "Abwechslung" auf die Fahnen geschrieben. Denn nach Mittelalter, Dark Wave und Industrial gibt es hier nun auch Gothic Metal. Und was für welchen! Wuchtige Gitarren, elegante Dunkelheit, einschmeichelnde, kraftvolle Melodien, Heavenly Voices und growlige männlich Vocals. Als das verbirgt sich hinter dieser Band aus Rheinland Pfalz. Ohne Bands zu nennen, könnte man auch von einer homogenen Einheit aus Finnland und Portugal sprechen, die sich passender Weise in der Mitte getroffen hat. Bereits der Opener dieser (leider nur) 3 Track MCD "farest shores" zieht einen in seinen Bann. Straighter Goth Rock mit atmosphärischen Keys und einer Sängerin, deren betörendes Timbre sich über die Gitarrenwälle legt. Dezent eingestreute Breaks steigern den Spannungsbogen ins Unermessliche. Der Refrain, in seiner Grundsubtanz von subtilem Pop Appeal begleitet, sorgt für eingängige Momente, während die Dark Vocals für bedrückende Stimmungen verantwortlich sind. Den in vielen Reviews gezogenen Vergleich zu "Theatre of Tragedy" kann ich nicht nachvollziehen, da Sängerin Helen eher an düstere englische Bands wie Ghost Dance erinnert als an Liv Kristine. Außerdem ist es mir zu billig, jeglichen Antagonismus zwischen männlichen und weiblichen Gesang ins norwegische Gestrüpp zu dichten. Bleiben wir bei den Tatsachen, sicher ist ihr Gothic Metal keine Neuerfindung, aber die perfekte Umsetzung, die für ein Demo perfekte Qualität hat - und ein Schuß Eigenständigkeit hat nichts klonhaftes. Bitte schleunigst ein komplettes Album nachliefern. Info: www.sweet-infernal-noise.de (andreas)