BLOODY DEAD AND SEXY "paint it read" (Deathrock)
(Alice in../Nova media)

Zu Beginn mag man es kaum glauben, dass diese Band aus Deutschland und nicht aus einer verrückten Deathrock Hochburg aus America stammt. Derart verrückte und abgedrehte Musik ist sonst nur im Land der Weltpolizei und Kriegstreiber möglich. Schrabbelige Gitarren, verworrene Melodielinien und exzentrische Gesänge lassen die Band auf ihrem Debüt erklingen. Sarkasmus verbindet sich mit Ernsthaftigkeit, wilde Gitarrenorgien verbinden sich mit dunklen Rhythmen. Zwischendurch immer wieder dezente Verweise auf deutschen Dark Punk, so im energisch dargebotenen "traurig" oder "tod im See", welche irgendwo tiefverwurzelt in den 80ern voller hingebungsvoller Nebulösität glänzen. Aber auch mal trashig und mit wilder Vehemenz daherkommen. Der Gesang von Rosa Jahn bewegt sich zwischen absolut verrückten hellen Ohrgasmen und dunklen, verwirrend akzentuierten Geschrei. Die Gitarren schleichen sich in alptraumhafter Weise durch tiefdunkle Wälder und wehen teilweise wie ein Orkan über die Gruften. Ihre doomige Ausrichtung und eine seltsame Verstimmtheit lässt sie in hellen Tönen in einer sanften Extase verfallen. Das mit einer depressiven Vehemenz gespielte Bass erinnert an alte englische Gruselfilme. Das tiefdüstere "flies in the bottle" erinnert mich zu Beginn stark an "Bela Lugosis dead" von Bauhaus und wird später zu einem druckvollen Deathrock Song mit experimentalistischen Zügen. (andreas)