MANDRAKE "entwine" (Gothic Metal)
(Eigenproduktion)

Knapp zwei Jahre nach ihrem hervorragenden Debüt "forever" (siehe Archiv) hat sich einiges bei den Norddeutschen getan. Mit Birgit Lau hat man eine neue Sängerin am Start und der damals für cleane männliche Parts verantwortliche Heiko Janssen verließ die Band. Auch bei der musikalischen Besetzung scheint es zu Änderungen gekommen zu sein, zumindest fehlt die Violine von Peter. 3 Songs befinden sich auf dem aktuellen Werk, welches als Appetithappen für das neue Album dienen soll. Die kindlich, unschuldige Stimme der neuen Sängerin Birgit Lau liefert sich ein Duell mit den dunklen Growls von Lutz. Beide schaffen es, vor allem durch die eindringlichen Melodien, im Duett eine harmonische Einheit zu bilden. Neben poppigen Strukturen und einem gehörigen Schuß Bombast sind die heftigen Gitarren des Debüts weiter das bestimmende Merkmal des Sechsers. Die verspielten bis atmosphärischen Keyboard Klänge sorgen für eine verschnörkelte Begleitung. Hatte ich bei "forever" noch den Vergleich mit Crematory als grobe Richtung angegeben, könnte diesmal, aufgrund der melancholischen Grundstimmung, eher deren Ableger Century angeführt werden. Aber diese MCD ist auch der Beweis dafür, dass Mandrake sich keinen "Szene Zwängen" (ist im Info extra erwähnt) beugen, sondern ihre ganz persönliche Art des Musikmachens verwirklichen. Die drei Songs sind geprägt von Spielfreude und Ideenreichtum und gipfeln in einer perfekten Produktion. Immer wieder wechseln druckvolle, mit fetten Gitarren daherkommende Up Tempo Parts mit ruhigen, fast balladesken Momenten. Letztere werden meist von der betörenden Stimme Birgits getragen. Die growligen Vocals, welche vor allem im geflüsterten Gesangsstil für eine bedrohliche Atmosphäre sorgen, dienen als perfekter Gegenspieler. Obwohl die Wurzeln des Gothics oder Dark Waves immer noch erkennbar sind, klingt "entwine" nicht ganz so dunkel wie das Debüt sondern wie melancholische Pop Songs im Metal-Gewand. www.mandrake.de (andreas)