SUNTERRA "Lost time" (Gothic Metal)
(W.A.B./Napalm Records) 

Die Wiener gehören mit ihrem aktuellen Werk zu den Vertretern des härteren Goth Metals und zeigen mit ihren kompromisslosen Soundstrukturen recht deutlich, dass man mit der Warmduscher Gemeinde des Genres nichts gemein hat. Straightes Riffing, druckvoller männlicher Gesang und sanfte weibliche Vocals bestimmen die Songs, welche sich des öfteren einen wahren Geschwindigkeitsrausch hingeben. Dabei gelingt es den Österreichern, sich sowohl den Melodien hinzugeben, als auch die dunkle Atmosphäre zu behalten. Die treibende Dynamik der fast durchweg im hohen Tempo beheimateten Songs lässt gar eine folkige Variante in Form einer Flöte gleichberichtigt in die Songs einfliessen. Gelungen auch die energische Version des Falco Songs "out of dark", welche durch den zarten Gesang im Refrain wie ein Nachruf klingt. Ein rein klassisches Zwischenspiel als Entspannungsphase liefert den Einstieg in den zweiten Teil des Albums. "Metamorphose" macht erneut keine Gefangenen, lässt aber Mitleid in Form von betörenden heavenly Voices entstehen, obwohl der Herr hinterm Mikro seine kompromisslose Stellung mit tiefen Growling mehr als verdeutlicht. Sunterra fangen da an, wo "Theatre of tragedy" mit ihrem Goth Metal aufgehört haben und scheinen sich zudem einige Inspiration als Vorband von "Subway to sally" geholt zu haben. www.sunterra.org (andreas)