AESMA DAEVA "the eros of frigid beauty" (Klassik Metal)
(www.rootofallevil.com)

Die Amerikaner glänzen auf ihrem aktuellen Werk mit einer wahrhaft verrückten Mischung. Da sind zum einen die brachialen Gitarren, welche schon mal auf eigenen Pfaden ihr eigenes Ding drehen. Da ist die Mischung aus klassischen und barocken Klängen, dann der folkige Touch und zusätzlich gibt es mit Sängerin Adena eine Sopranistin, die es versteht mit ihrer Stimme zu experimentieren. Immer wieder eingestreute Tempiwechseln und die verspielte Handhabung der Instrumente, welche vom herkömmlichen wie Bass oder Gitarre bis hin zu Trompete und Klavier reichen, erklingen wie eine wilde Session voller Intuition und fremdartiger Soundstrukturen. Wie ein abgedrehter Soundtrack zu einem Märchen in dem der böse Wolf und die Hexe zu den Guten gehören und von Hänsel, Gretel und Rotkäppchen in den Kamin geschoben und verspeist werden. Wie ein dunkler Alptraum entwickelt sich das zu Beginn atmosphärische "in my holy time" zu einem eruptiven Dark Song. Jegliches Licht erlischt, die Depression steht vor ihrem Wechsel in die Manie, und trotzdem hat sie keine Chance der Umklammerung zu entkommen, auch wenn eine verwegene Trompete zur Attacke bläst und kurzzeitig das Riffing auf seiner Seite weiß. Erst kurz vor Ende ergötzt man sich einer betörenden Melodie voller Schwermut. Dagegen wirkt, daß mit choralen Gesängen unterlegte Titelstück (Wenn das mal nicht ein interessanter Titel ist/ Auf die Idee muß erst mal einer kommen) durch verstärkten Saiteneinsatz wie ein Schmelztiegel, in dem man zur Abkühlung etwas Sanftmut schüttet. Ein zwar schwer zugängliches, aber sehr interessantes Werk, welches so gar nicht in heutige Hörgewohnheiten passt, da sich die Melodie der wilden Experimentierwut hingibt. (andreas)