SOFT CELL "cruelty without beauty"+"monoculture (MCD)" (Wave Pop)
(Cooking Vinyl/Indigo)

Eigentlich erübrigt sich jedes Wort über die Vergangenheit der 1980 von Dave Ball und Marc Almond gegründeten Band. Es dürfte kaum einen Mitdreißiger geben, der nicht nach Songs der Engländer in früheren Zeiten sein Tanzbein schwang. Das Duo ist nun zurückgekehrt. Neben den ersten gemeinsamen Konzerten beim WGT, der Reunion Tour oder anderen Festivals gibt es nun auch endlich ein neues Werk. Und das 18 Jahre nach der letzten Veröffentlichung (the last of sodom/84). Herausgekommen ist eine moderne Pop Variante, die ihre Wurzeln nicht verleugnet. Dave Balls verspielte Elektronik mit Technoeinflüssen, die er mit seiner Band "the Grid" bereits in exzessiver Weise betrieb und der tiefmelancholische Gesang Almonds sind die Eckpfeiler des Albums. Die zwölf Tracks glänzen mit eindringlichen Melodielinien und verquerer Elektronik, die sich immer öfter moderner Samples bedient. Zwischen getragenen Tracks befindet sich eine Menge an tanzbaren Songs, darunter sicher die aktuelle Single "monoculture" auf dem Werk. Aber es sind vor allem die wunderschönen ruhigen Songs wie das balladeske "last chance" die auf charmante, leicht dunkle Art ein Pop Vergnügen der Extraklasse verbreiten. Stampfende Beats und Klassik-Samples bestimmen das romantische "together alone". Sehr experimentell wirkt dagegen, dass teilweise mit Stimmverfremder aufgenommene "desparete", bevor das Chonsoneske, welches Almond auf seinen Solo Alben immer wieder verwendete in "all out of Love" zum Tragen kommt.
Die Maxi beherbergt neben dem Radio Edit auch eine extendet Version von "monoculture", sowie neben "all out of Love" mit "dancing alone" einen Song der sich nicht auf dem Album befindet. Die Maxi hat eine Spielzeit von 20 Minuten und kommt in einem Album CD Cover daher und ist ebenso empfehlenswert wie das komplette Werk. (andreas)