SULPHER "spray" (Industrial Metal)
(dependent/SPV)

Die Engländer Sulpher (zu dt. Schwefel) liefern uns auf ihrem Debüt eine wahrlich explosive Mischung aus kühlen Industrial Rock und energischen Metal Arrangements. Kompromisslose Aggression durchschneidet die dunklen Klangbilder wie eine Rasierklinge die Pulsader. Sänger Rob (der Anfang des Jahres The Mission als Gittarist begleitete) sorgt mit seinen Vocals aus geflüsterten Eruptionen und markdurchdringenden Schrei-Gesang für eine bedrückende Atmosphäre, die den Hörer tief in den Schlund des Abgrunds zieht. Zwischen krachigen Sounds lässt man eine fast unbemerkte Melodie in die Songs fließen, die sich wie erkaltete Lava bleischwer dahinzieht um am Ende zischend ins schwarze Meer zu stürzen. Rob benutzt seine Gitarre nicht einfach als Instrument, er benutzt sie als Katalysator für seine wütenden Ausbrüche. Wie aus dem Nichts wendet sich tiefe Verzweiflung in ein Höllengebräu aus Krach und knarzender Industrial-Elektronik. Irgendwo zwischen Nine Inch Nails und massive Attack mit der unterkühlten Dunkelheit von Killing Joke. Im Mittelalter nahm man an, dass Schwefeldämpfe Ausdünstungen der Hölle sind. Nach Genuss des Albums weiß man, das es so ist. (andreas)