REBENTISCH+SCHORSCH "ein Gefühl" (Elektro)
(Eigenproduktion)

Hinter Rebentisch verbirgt sich der Sänger von "Damion in the Casket", welche Amboss Lesern bekannt sein dürfte (ansonsten siehe Archiv) und dem nordfriesischen DJ Schorsch. Im Gegensatz zu seiner Stammband hat Sven Rebentisch hier kräftig die technoide Komponente bevorzugt. Diese äußert sich hauptsächlich in minimalistischen Klangbildern, welche allesamt eine dunklen Unterton besitzen. Beim Opener "im Dunkeln" klingt Sven wie eine Mischung aus Verzweiflung und einer fast trägenden Abwesenheit. DJ Schorsch untermalt diese schräg, verträumte Darbietung mit klassischer Elektronik, welche ihre Stärke im Weglassen besitzt. Fast Industrial-mäßig gibt sich das Duo bei "der flammende Ring" und entwickelt sich hernach als eine verwegene Deutsch-Kunst Darbietung ala Goethes Erben. "Keine Kinder mehr" fasziniert allein durch seine dunkle Atmosphäre. Der eingesprochene Titelsatz dient als beängstigende Erkenntnis. Ein leicht verträumter Beat zieht sich durch diesen Song, dessen Satz "alles ist anders geworden, wir sind eben keine Kinder mehr" tausend Fragezeichen stehen lässt und den Hörer mit seiner eigenen Verzweiflung allein lässt.Das Intro von "Die Party" dürfte bekannt sein, es entstammt Cure&Mac226;s "killing an arab". Allerdings wird hier keine Party gefeiert, sondern eher ein Chill out mit leichten Depressionen vertont. Interessant ist dieses Werk allemal, allerdings ist es auch schwer zugänglich, weil sich Rebentisch hier von seiner experimentellen Seite zeigt und weit ab vom herkömmlichen Musikkonsum eine kleine Nische sucht, voller Abgeschiedenheit und verwegenen Soundstrukturen. (andreas)