REAL:DEAD:LOVE "Vanice Falling" (Gothic Rock)
(Eigenproduktion)

Würde diese Band aus Finnland kommen, hätten wir hier das nächste große Ding, denn die fünf Jungs aus dem Süden der Republik klingen auf ihren Debüt wie eine etwas härtere Ausgabe von 69 Eyes. Alle Fans dieser Band können die folgenden Zeilen überfliegen und gleich zur Bestellung schreiten. Von Beginn an bestimmt tiefmelodiöser Gothic Rock die Szenerie, wundervolle düstere Melodien und tiefe Vocals mit gefühlvoller Stimme treffen auf hartes Riffing und druckvolle Drums. Die teilweise zweistimmigen Gesänge verschaffen dem Ganzen einen Hauch von Mystik und begleiten die schweren Gitarren durch die finstere Welt. Sphärische Keys geben vor allem den etwas ruhigen, getragen Stücken wie das Cover "nights in white satin" einen fast sakralen Anstrich. Und auch die Sisters kommen zu der Ehre von dieser Band gecovert zu werden. "Marian" gibt es gleich in zwei Versionen. Das schwierige Unterfangen, diesen Klassiker zu bearbeiten, gelingt den Fünf perfekt. Aber es sind vor allem die eigenen Songs, welche dieses Album so empfehlenswert machen. So besticht "rain" durch einen straighten Chorus, während die Keys ein wenig an Escape with Romeo erinnern. Sehr gitarrenbetont ist das energische "Vanice falling". Das Saitenspiel reicht hier von doomig bis verspielt. Der Beste Song ist wohl das druckvolle "Realdead Love", welches kräftig rockend nicht auf eine charmante Morbidität verzichtet. Eingängige Kompositionen, das richtige Maß zwischen Power und Melancholie und nicht zuletzt der an Jyrki erinnernde Gesang lassen das Debüt von RDL zu einem Werk reifen, welches spätestens in einem Jahr jedem Schwarzkittel bekannt sein dürfte. Eigentlich war RDL nur als Side Projekt von Mitgliedern der Bands "Die Allergie", "Die Geschichten von Noid" und "one" geplant. Mittlerweile ist eine richtige Band daraus entstanden und das ist mehr als gut so. Info www.realdeadlove.com