MONUMENTUM "ad nauseam" (Dark Wave-Elektro)
(Tatra records)

Eigentlich hatte man schon gedacht, dass sich die Italiener nach ihrem 95er Debüt angesichts ihrer extrem düsteren Klänge mit tiefen Depressionen in irgendeiner Psychiatrie zurückgezogen haben. Mit Roberto Mammarella (damals zuständig für Kompositionen, Gitarre und Keyboard) hat jedenfalls den Weg zurück gefunden und mit komplett neuer Mannschaft den Nachfolger rausgebracht. Schleppend, morbide Klänge schleichen wie abgekühlte Lava aus den Boxen. Knarzende Sounds wechseln mit melancholischen weiblichen und männlichen Gesängen. Wie ein Gepeinigter zelebriert der Sänger die tiefe Verzweiflung im getragenen "a tainted retrospective". Krachige Soundstrukturen mit abgedrehten Computersequenzen und unterkühlte Eleganz lassen das Instrumental "angor vacui" derart bedrohlich wirken, dass mir selbst in den eigenen vier Wänden Angst und Bange wird. Dagegen wirken Stücke wie das von betörenden weiblichen Vocals vorgetragene "distance" fast verträumt. Die Songs schleichen in beängstigender Langsamkeit dahin und überzeugen mit einem minimalistischen Sound, der vor allem die Kunst des Weglassens beherrscht. Endlich mal wieder eine Band, die ihr Faible für extrem düstere Musik, wie sie in den 80er gespielt wurde behalten hat. (andreas)