DIORAMA "Teh art of creating confusing spirits" (Dark Pop)
(Accession records)

Auf ihrem Zweitwerk schafft das Trio um die wundervolle Stimme von Torben Wendt die perfekte Symbiose aus theatralischer Melancholie und verträumten tanzbaren Dark Pop. Emotionaler Tiefgang, wunderschöne Kompositionen, durchdringende Melodien und eine latente Traurigkeit entführen den Hörer in eine Welt voller morbiden Charme. Traurige Balladen wie "staring" stehen neben düsteren Pop Perlen wie "last minute" oder "howling road". Die verzweifelten Melodielinien und ergreifenden Refrains voller Wehmut werden immer wieder mit modernen Sampling aus der Depression geholt. Diorama geht dabei sehr vorsichtig vor, trotz der teilweise bombastische Ausrichtung überlagert man die Songs niemals, man lässt sie förmlich sanft dahinfließen. Textlich verarbeitet man seine persönlichen Gefühlswelten mit einem Hauch Weltschmerz und Schwermut. Die Texte stehen meist konträr zur lieblichen Musik, sie besitzen immer einen Hauch Hoffnungslosigkeit, während die Musik als warme Decke dient in der man sich einkuschelt um seinen Tagträumen zu huldigen. "Klarheit" gehört sicherlich zum härtesten Song des Albums. Stampfende Beats, krachige Strukturen und Sprachsamplings prägen das Stück. Ein Beweis für die Wandlungsfähigkeit der Band. Auch bewundernswert, dass es der Band gelingt den Standard über 65 Minuten zu halten. Jeder Song offenbart seine atmosphärische Getragenheit, aber erst das Gesamtbildnis ist ein mit wunderschönen Farben gemaltes Kunstwerk. Schönheit im wahrsten Sinne ihrer Bedeutung. Die Band geht im November mit Diary of Dreams auf Tour, ein Package, welches man nicht verpassen darf. (andreas)