WILL O' WISP "unseen" (Dark Psychadelic)
(Beyond Production)

Bereits seit 1992 existiert diese italienische Band aus Rapallo. Zu Hause sind die fünf (plus Gastsängerin) im düsteren Rock mit deutlichen psychedelischen Tendenzen. Die teils doomigen, teils sehr verspielten Gitarren sind im unteren Mid-Tempo Bereich angesiedelt und unterstützen die dunklen Vocals von Ermanno und die liebliche Gesangsleistung von Micaela in perfekter Weise. "Celestical birdie" wirkt nach einem bedrohlichen Intro wie ein zerbrechliches Licht, was hauptsächlich an der gefühlvoll daher kommenden sinnlichen Stimme des weiblichen Gesangs liegt. Der männliche Part übernimmt vor allen in den aggressiven Saitenparts die Hauptrolle und zwar mit sehr eingängigen Gesangslinien. Tiefe Melancholie verbreiten seine Vocals ohne auf druckvolle Varianten zu verzichten. Geschickt gesetztes Songwriting, welches immer wieder auf überraschende Zwischentöne setzt und den Songs eine teils überraschende Wendung gibt, bestimmen das Album. Man hüllt die Energie meist in ein samtenes Gewand, welches man ab und zu für Gitarren-Ausbrüche lüftet. Die Band vermischt die elegische Eleganz von Pink Floyd mit dunklen Strukturen a la Theatre of Tragedy und trotzdem erschafft man ein vollkommen eigenständiges Album. Besonders die Keys oder die eingestreuten Piano Passagen überzeugen mit sphärischen Klängen. Dunkel, romantisch wird man bei "paatah", hier erzeugen sanfte Gitarren ein fast betörendes Gefühl, dieser Song dient als perfekte Einleitung für das härtere "through the well", welches von elektronischen Spielereien bestimmt wird. Teilweise abgedrehte Rückkopplungen wie zu besten Zeiten von "Jesus and the Mary Chain" paaren sich mit unterkühlten Gesängen und zierlicher Weiblichkeit und explodieren in einer Eruption. "lost in Sands" erinnert mit seinen druckvollen Gitarren und einem romantischen Duettgesang an ganz frühe Christian Death, welche bereits Zugang zum heutigen Sound hatten. "Highest wind" beginnt sehr gehalten und wird im Verlauf zu einen perfekten Dark Psychedelic Song. Ein wenig erinnert das Ganze an das letzte Album von "Whispers in the Shadow". Dunkelheit trägt sich durch harmonische Gitarrenläufe und lässt eine bedrückende Stimmung entstehen. Gelungen. Bandkontakt willowisp@libero.it (andreas)