V.A. "Strange Works Vol.2" (Goth/Wave/Elektro)
(Indigo/Strange Ways)

Mit ihrem aktuellen Doppel CD-Sampler beweist das Strange Ways Label aus Berlin erneut seine musikalische Vielfalt. Metal/Crossover, Cyperpunk, Elektro-Wave, Heavenly Voices, Mittelalter Rock, Klassik Wave usw. Es würde zu lange dauern bis man alle Musikstile auf dem Werk aufgezählt hätte. Ich beschränke mich daher auf die, für die Amboss Leserschaft relevanten Sachen. Da ist zum einen der nagelneue Song von Schock, "Tanz". Zwischen verspielten und teils brachialen Soundstrukturen, der sein Zuhause irgendwo zwischen Goth, Metal und Pop hat, überzeugen vor allem der ausdrucksstarke Gesang und die deutschen Texte. Ein energischer Chorus und melodisch, verquere Zwischenspiele zeugen von Ideenreichtum. "Neuroticfish" wurden im Amboss Magazin ebenfalls gewürdigt, elektronischer Wave Pop, der mit einem gehörigen Maß an 80er Nostalgie ihre schönen Melodien in ein modernes, technoides Gewand packen. Melodischen Dark-Electro gibt es von NCOR zu hören. Diese Formation wird in Kürze ihr Debüt veröffentlichen, allerdings sollten sich all diejenigen, welche in ihrer Sammlung etwas von Melotron stehen haben, den Namen schon mal vormerken. "Dossche" erinnert nicht nur gesanglich an aktuelle Stücke von WITT. "Ravendark" sind mehr als zwiespältig. Ihr Refrain ist eine Mischung aus "Schock" und Goth Schlager. Diese Eingängigkeit wird von dunklen Gesang, der sich auch mal zum Duett erhebt, und straighten Gitarren ein wenig aus der Kitsch Ecke geholt. Ehemalige Mitglieder von KMFDM nennen sich "Slick Idiot" und spielen modernen, tanzbaren EBM. Zu "the Inchtabokatables" braucht man nichts mehr zu schreiben. Hier sind sie mit "unsatisfied(Live)" vertreten. Intelligente deutsche Texte gibt es dann von den Goethes Erben. Nach "Himmelgrau" gibt es mit "Schreiheit" auch einen Video Track dieser einzigartigen Band. Die zweite CD beginnt gleich mit dem nächsten großen Ding von Strange Ways. Die 80er Legende "Boytronic" feiert nach jahrelanger Abstinenz ihre Auferstehung. Auf dem Sampler sind sie mit "Pioneers" vertreten, einen Vorgriff auf ihr Ende Oktober erscheinendes Album. Melodischen Elektro Pop aus der Schatzkiste von "Beborn Beton" ist hernach zu hören. "Twice a man" existieren nun auch schon über zwanzig Jahre, mit dem aktuellen "rishikish" scheinen sie sich zum xten Mal neu zu definieren. Sehr atmosphärisch wird es dann beim Göttinger Quartett um die Vier-Oktaven-Sängerin Anke von "Mila Mar", während "New Concept" deutlich ihre Vorliebe für Depeche Mode offenbaren. Ein Geheimtip ist die Singer/Songwriterin Maria Solheim aus Norwegen. Irgendwo zwischen Björk und Tori Amos begeistert sie mit getragenen Alternativ Rock. Aber hört selbst. (andreas)