STOA "zal" (Klassik Wave/Heavenly Voices)
(Alice in/Nova Media)

Acht Jahre sind seit dem letzten Album der Band vergangen. Stoa gehörten damals zusammen mit Chandeen, Love spirals downwards oder Rise and fall of a decade zu den Gruppen, welche mit Hilfe des genialen Hyperium Labels eine neue Musikrichtung kreierten, "heavenly voices". Auf ihrem aktuellen Werk "zal" ( der Begriff entstammt einer Chopin Biographie und bezeichnet die Gleichzeitigkeit von absoluter Traurigkeit und strahlenden Glück) gibt sich die Band wesentlich schwermütiger als auf den Vorgängern. Das Ganze ist sehr Piano betont und verzichtet auf jegliche Verzierung. Minimalistische Arrangements voller bedrohlicher Momente verhindern den leichten Zugang zum Werk. Die Melodie versinkt in sakraler Dunkelheit, aus der sich der süßlich-bittere helle Klang von Antje Buchheisers Stimme erhebt. In den leise dahinfließenden Song vermischen sich Trauer und Bitterkeit zu einem wunderschönen Soundgemisch voller erhabener Momente. Neben dem bestimmenden Klavier ertönen auch Oboe oder Cello, allesamt sehr dunkel gespielt dienen sie als perfekte Untermalung einer Depression, welche sich aufmacht die Sonne am Horizont zu erreichen. Aber sie befindet sich auf einem beschwerlichen Weg durch tiefmelancholische Phasen und einer immer am Abgrund befindlichen Verzweiflung. Besonders die rein instrumentalen Stücke bieten reichlich schwere Kost, eine getragene Stimmung durchzieht die Gefühlswelt des Hörers, während die anderen Songs durch Antjes kristallklaren Gesang leichter den Zugang zu den Gehörknöchelchen finden. Die Texte sind von berühmten Dichtern wie Rilke, Shakespeare, Blake oder Joyce entnommen. "i wish you could smile" stammt mit Text und Komposition von Sam Rosenthal. Insgesamt ein Album, welches zum Herbst passt wie die bunten Wälder, allerdings mit der kühlen Atmosphäre eines Winterabends in Einsamkeit dargeboten. (andreas)