STERIL "Purification" (Gitarren Elektro)
(Strangeways/Indigo)

Die Band hat sich lange Zeit gelassen, dafür ist ihre Rückkehr umso brachialer ausgefallen. Messerscharfe Gitarrenriffs, treibende Beats, verspielte Elektronik und Sinn für eindringliche Melodielinien machen das Album zu einem wahren Hörgenuß. Allerdings ist man auch vor überraschenden Wendungen nicht gefeit, so wirken die Hip Hop Einsprengsel in "chemical Bastard" oder ambientartige Soundexkursionen zunächst befremdlich, erscheinen aber im Kontext mit den druckvollen Songs als geschickt gestreute Zutat. Die meisten Songs sind von ausdrucksstarken Arrangements bestimmt und verbinden stampfende Beats mit straighten Riffing. Kleine Pop Perlen zeugen von einer Vorliebe für den 80er Wave Pop, während die verqueren Sequenzen eher eine Verbindung zu Bands wie Frontline Assembly oder Projekt Pitchfork herstellen. Höhepunkte sind sicherlich die beiden kraftstrotzenden Tanzflächen-Knaller "witch blade" und "out of control", aber auch Freunde der atmosphärischen, kühlen Elektronik kommen in den ruhigen, etwas trancig angehauchten Stücken zu ihrem Recht. Die Vocals wechseln zwischen Aggressivität und melodischen, dunklen Gesang. Das sanft dahinfließende Schlussstück "Phönix from the Ashes" ist eine wunderschöne Ballade und bietet den liebevollen Schlusspunkt einer phantastischen Reise durch eine sterile Welt. (andreas)