NIK PAGE "Sacrifight" (Goth Rock)
(Turbobeat/BMG)

Dieser Tage wird wahrscheinlich um ein ganz bestimmtes Gothic Rock Album viel Wind gemacht. Im Gegensatz dazu lässt sich die Veröffentlichung des Blind Passengers Mastermind Nik Page wie ein laues Lüftchen aus. Doch das Gegenteil ist der Fall, hier kommt der Orkan. Nik Page hat in den letzen Jahren neben seiner Arbeit bei seiner Hauptband immer wieder Songmaterial gesammelt, welches nun in gebündelter Form auf seinem Solo Debüt veröffentlicht wurde. Elektronisch inspirierter Gothic Rock in Perfektion scheint den Hörer fast mit seiner gewaltigen Melodie zu erschlagen. Der verquer beginnende Opener aus Elektronik und straighten Gitarren entwickelt sich zu einem betörenden Refran, bei dem Nik gesanglich von weiblichen Backings unterstützt wird. Perfektes Songwriting lässt zwischen dem druckvollen, sehr eingängigen Chorus immer wieder Platz für sphärische Zwischenspiele. Zusätzlich, als ob die Musik nicht Kaufargument genug ist, gibt es eine ganze Menge an Gästen dazu. So wird das etwas verträumt wirkende "shape my world" zu einem wahren Tanzhammer, weil irgendwie Dirk Scheuber von P. Pitchfork seine Finger an den Reglern hatte. "Flashback" erinnert an eine Mischung aus this Corrussion(Sisters) und Tiamat. Ernut wird viel Wert auf einen perfekten Refrain gelegt, der direkt in die Gehörgänge geht. "Crossfire" lässt noch mal die ganz alten Sisters auferstehen. Getragene Keys und ein perfekter Gesang zwischen Dunkelheit und verzweifelter Melancholie entlädt sich in einem energischen Finale. "Burning side" ist erneut von einer betörenden Melodielinie umgeben, welche sich in theatralischen Zwischenspielen erneuert. In "prime Time" , ein Ruhe ausstrahlender Düster Song, der vom Duett Gesang von Sven Friedrich (Zeraphine/Dreadful Shadows) lebt. Beide Stimmen ergänzen sich hervorragend und der Hörer kann nur dahinschmelzen. Weitere Gäste sind Fish (Subway to sally), der in unnachahmlicher Weise seine Stimme in "Flashback" erhebt und Alf Ator von Knorkator der im Schlusssong zu Hören ist. Eines der besten Gothic Rock Alben der letzten Jahre, druckvoll, ohne die gefühlvollen Passagen außer Acht zu lassen. (andreas)