FAIR SEX, THE "TFS" (Elektro Wave/EBM)
(Endless records)

Sechs Jahre nach ihrem Konzept-Album "Labyrinth" kehrt die legendäre Essener Band, welche sich bereits 1984 gründete und mit Hits wie "Divine Service", "Bushman" oder "House of Unkinds" die Tanzflächen der deutschen Düster-Clubs füllte, zurück. Treibende Elektronik in Verbindung mit direkten Gitarrenwällen liefern eine perfekte Symbiose aus unterkühlter Melodie und Dynamik. Das raue, dunkle Timbre von Sänger Myk sorgt für dramatische und spannungsgeladene Momente. Sein Gesang als Mix aus Verzweiflung und Wut begleitet die musikalischen Eleganzen, welche mal atmosphärisch düster, mal brachial daher kommen. Neben Songs, die den typischen TFS Sound der späten 80er beherbergen, gibt es mit dem getragenen "laughter of mirth" auch sehr ruhige, tiefmelancholische Songs. "failed desaster" überzeugt mit energischer Elektronik, die sich wie aus dem Nichts zu einer mitreißenden Melodie formt und im Mittelteil sogar romantische Strukturen aufweist. Ein völlig neues Feeling erschafft die Band mit den Vocalpassagen der siebenjährigen Allegra in "torrents shift in the haze" und "blue eternities". Trotz ihrer kühnen elektronischen Untermalung wirken diese Songs dadurch lieblich verspielt. Fast nicht erwähnt werden muß, dass es mit Songs wie "get out off my head", "the far side" oder "palace of the bad" perfekte Dancefloor Kracher für Körper und Geist gibt. Ein klasse Album auf höchsten Niveau, so muß elektronische Düsternis klingen. (andreas)