DEATH SS "Humanomalies" (Horror Goth)
(Noize Factor)

Die italienische Band (ausgeschrieben "in death of Steve Sylvester" - das nur um Mißverständnissen vorzubeugen) nimmt uns mit auf eine gruselige Geisterbahnfahrt. Im Stile einer Cyber Rock Oper schlüpft Namensgeber Steve in die Rolle eines Direktors, der uns auf einen Jahrmarkt des Horrors in die ganz eigenartige Welt von Death SS führt. Heftige Gitarrenwälle, verspielte Elektronik, eingestreute Sprachsamples ergeben eine musikalische Mischung aus englischen Gruselfilmen und Splatter-Gemetzel. Während nach einem abgedrehten Intro mit "grand Guignol" noch die apokalyptische Power die Szenerie beherrscht, überrascht man mit dem ruhigen Akustik Song "the sleep of reason". Balladeske Romantik verteilt sich in den Gehörgängen, bevor man sie mit messerscharfen Riffs und verqueren Elektro-Beats auf den Altar des Horrors beerdigt. Passend dazu das sakrale Zwischenspiel "miserere". Das Stones Cover "sympathy for the devil" vermischt Alice Cooper mit Opern-Metal einschließlich der Arien und barocken Streichern. Dazwischen gibt es immer wieder Passagen zwischen dunklen Rock'n'2Roll, der an ganz frühe 69 Eyes erinnert. Das neue Album ist nicht ganz so düster wie der Vorgänger, aber trotz der härteren Gangart verzichtet man nicht auf die morbide Atmosphäre, die sich trotz aller energiegeladenen Soundstrukturen durchs gesamte Werk zieht. Christopher Lee dürfte seine helle Freude daran haben. (andreas)