LETZTE INSTANZ + MINA HARKER :: "Heilig" in den Jahresübergang
Live-Music-Hall in Köln am 29.12.2010
(Fotos by Ludger - www.heitmann-foto.de)



Das Jahr neigt sich dem Ende. Dies aber nicht, um noch einmal für ein musikalisches Highlight im Westen gesorgt zu haben. Die LETZTE INSTANZ begeisterte am Mittwoch in Köln die Fans und schaffte auf diese Weise für eben jene schon einmal die entsprechende Grundstimmung für den Jahresübergang.

Doch sie kamen nicht allein in die nicht ganz ausverkaufte Live-Music-Hall. Mina Harker, dunkle Rockband aus Braunschweig um die gleichnamige Sängerin, die musikalisch ein wenig an HIM erinnern, schafften es, mit wenigen alten Stücken und ein paar Liedern ihres im März erscheinenden Albums für eine gute Grundstimmung zu sorgen.

Dass die Fans aber überwiegend wegen der "Heilig"-Tour der Letztinstanzler erschienen waren, zeigte sich am brandenden Jubel beim Betreten der Bühne. Mit einem Intro und pyrotechnischen Effekten startete das Septett mit vier Stücken aus dem letzten Album. Es bedurfte kaum einer Animation durch Sänger Holly, das Publikum in frenetische Extase zu versetzen. Vielmehr reichte es aus, hier und da eine kleine Spitze zu setzen oder textlich wie bei "Neue Helden" abzuschweifen, um festzustellen, dass nicht solche, sondern "Neue Kölner" geboren werden.



Die Band, die im nächsten Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum begeht, kann inzwischen auf zehn Studio- und drei Livealben zurückblicken, verfügt dementsprechend über ein breit gefächertes und langjähriges Repertoire und bediente sich so auch zahlreicher Stücke der eigenen Vergangenheit. Und so breit gefächert wie die Setlist war, war auch die allgemeine Reaktion im Publikum.

Gemeinsam hüpfen, springen und tanzen hieß es beispielsweise beim "Tanz", bei dem eine erste Besucherin Opfer ihres eigenen Kreislauf wurde, anschließend wurde aber mit "Dein Licht" eine ruhigere Phase eingeläutet und dem Publikum mit Stücken wie "Monument der Stille" oder "Ohne dich" eine kleine Verschnaufpause gegönnt.

Die war auch erforderlich, denn der Abend war noch lange nicht vorbei. Während sich Cellist Benni Cellini und Geiger M. Stolz an ihren für Rockbands gemeinhin unüblichen Instrumenten ebenso verausgabten, wie auch Oli, Holly D. und Michael Ende an den "Üblichen" - auch Sänger Holly nahm beizeiten die akustische Gitarre in die Hand - zeigte sich auch die Integration von Drummer David Pätsch als gelungen, der den in diesem Jahr abgewanderten Specki T.D. musikalisch vergessen ließ.

Nach Stücken wie "Komm!", "Finsternis" oder "Jeden morgen" gab es noch, beinahe schon traditionell, gemeinsames Anfassen bei "Wir sind allein" und natürlich ließ auch "Rapunzel" noch ihr Haar herab. "Die Winterträne" beendete dann diesen Abend und hinterließ ausschließlich zufriedene Gesichter.

Der Westen darf sich auf weitere Besuche freuen. Die Dresdener sind u.a. beim Wuppertaler Feuertal-Festival am 27.08.2011 zu sehen. (ludger)


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