IN EXTREMO + END OF GREEN :: Rasant, schnell, unterhaltend, verausgabend, erschöpfend
Ruhrcongress in Bochum am 20.05.2009
(Fotos by Ludger - www.heitmann-foto.de)



Der Bochumer Ruhrcongress war am vergangenen Mittwoch die Bühne für IN EXTREMO, die damit den Konzert- und Festspielsommer in Deutschland für sich eröffneten, nachdem es in diesem Jahr bereits ein paar Gastspiele in Spanien gegeben hatte. Doch bevor die Sieben die Bühne einnehmen konnten, gehörte diese END OF GREEN aus Stuttgart, die mit ihrer Musik, die stark in die Richtung von THE 69 EYES oder HIM geht, qualitativ gutes Handwerk ablieferten, welches auch seine Zuhörerschaft fand, letztlich aber aufgrund der andersartigen Stilrichtung noch nicht den Funken endgültig überspringen lassen konnte.

Dies geschah dann um so schneller, als die Mittelalterbarden die Bühne betraten. Da wurde nicht lange gezögert und es ging gleich mit "Sieben Köche" und "Frei zu sein" in die Vollen.

So begann ein Abend, der einer musikalischen Achterbahn glich. Selbst die etwas ruhigeren Stücke werden bei IN EXTREMO so flott vorgetragen, dass einem kaum Luft zum Verschnaufen blieb. Musikalisch inhaltlich wurde das Hauptaugenmerk auf die aktuelle Studio-CD "Sängerkrieg" gelegt, ansonsten begab man sich auf eine musikalische Reise durch eine 14-jährige Bandgeschichte.



Faszinierend war immer wieder, mit welcher Präzision das breit gefächerte Instrumentarium von Cister, Sackpfeifen, Nyckelharpa, Schalmei, Harfe oder herkömmlichen Geräten wie Gitarre, Bass und Drums aufeinander abgestimmt waren. Keine Töne gingen daneben, obwohl der Band bereits nach zwei Stücken der Schweiß auf der Stirn stand und am Ende der zwei Stunden auf einen Abend hart an der Grenze zum Leistungssport zurückblickt werden konnte.

Licht, Scheinwerfer und eine pyrotechnische Show unterstützten die musikalischen Klänge in bewährter und besonderer Weise, sodass auch visuell kaum ein Wunsch offen blieb.



IN EXTREMO betonen immer wieder, dass auch sie selbst aufgrund des umfangreichen Stückerepertoires teils auf eigene Lieblingsstücke während der Show verzichten müssen. So gab es sicherlich auch in Bochum diesen oder jenen Fan, der gerne das eine oder andere Stücke zusätzlich gehört hätte. Aber nach 23 Liedern, u.a. mit "Erdbeermund", "Nymphenzeit", "Ave Maria", "Küss mich" oder "Mein rasend Herz" ließ die Band die zirka 2500 Fans zurück, die voll und ganz auf Ihre Kosten gekommen waren.

Einzig eine relativ starke Basslastigkeit und eine zu hohe Lautstärke, bei der Ohrstöpsel Abhilfe schafften, können als leichte Mängel herangezogen werden.

Ansonsten war es ein Konzert, wie man es von IN EXTREMO kennt: rasant, schnell, unterhaltend, verausgabend, erschöpfend und mit einem abschließenden Gedanken beim Verlassen der Halle: "Das könntest du dir morgen schon wieder ansehen."


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