FAUN :: Besinnliches unplugged Konzert
Christuskirche in Bochum am 27.03.2009
(Fotos by Ludger - www.heitmann-foto.de)



Unplugged, also ohne kraftverstärkenden Strom, spielten am Freitag in der fast ausverkauften Bochumer Christuskirche die Paganfolkmusiker von FAUN. Nach zwei "versauten Auftritten bei Bochum Total", wie Sänger Oliver Pade einstreute, waren sie wohl vom Erfolg des Abends selbst überrascht, denn der Applaus war durchaus als frenetisch zu bezeichnen.

Nahezu besinnlich verlief der komplette Abend, der getragen war von einer musikalischen, teils ungewöhnlich instrumentierten Mystik, die ein absolutes Zuhören des Publikums erforderlich machte. Hierzu war dieses, breit gefächert von Alt bis Jung und Normalo bis Gothic, auch bereit und wartete beinahe andächtig auf das jeweilige Ende der Stücke, um dann um so heftigeren Applaus zu spenden.

Geprägt von den bei fast jedem Stück einleitenden Worten des Sängers, begann das Konzert mit "Satyros", "Ne aludj el" und "Sao Roma", bevor "Herr Heinerich" vorbei schaute, um "Von den Elben" zu erzählen. Nach "Karuna" und dem "Sigurdlied" ging es in die Pause.

Insbesondere die Einleitungen waren gespickt mit einem kindlichen Charme, einem gehörigen Schalk und einer gewissen Spur Ironie und schafften dann letztlich doch immer wieder den Brückenschlag zum Liedgut aus beinahe vergessenen Zeiten.



Nach der Pause gab der "Wilde Wassermann" sein Stelldichein. Und dann geschah es doch. Nach einem atemberaubenden Solo von Rüdiger Maul auf der Rahmentrommel bei "Da que deus" unterbrach das Publikum die Musiker mit heftigem Klatschen. "Diese Pause sei ihm aber gegönnt" warf Pade anschließend ein. "Wir haben ein paar Mal versucht, einfach weiter zu spielen, das ist immer in die Hose gegangen."

Weiter ging die Reise durch zahlreiche musikalische und textlich, stilistischer Epochen mit "Urschrei", "Erkenekon", der "Brücke über den Main" oder "Tinta" als einziges Stück des Totem-Albums. "Cuncti Simus" und "Avrix" beendeten das etatmäßige Set. In den Zugaben gab es u.a. noch "Rosmarin" und "König von Thule".

Da aber der Applaus absolut nicht abebbte, ließen sich die zwei erwähnten mit den Damen Fiona Rüggeberg und Sandra Elflein nicht lange bitten und es gab mit "Fort" ein allerletztes Stück.

Wahrlich begeisterte Zuhörer ließ das Quartett zurück und die Verantwortlichen der Christuskirche haben wieder einmal das richtige Händchen bewiesen.

Als eines der nächsten musikalischen Highlights wird am 16.09.2009 Eric FISH mit seinem Soloprogramm erwartet.



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