DIE HAPPY :: Most Wanted
Matrix in Bochum am 18.12.2009
(Fotos by Ludger - www.heitmann-foto.de)



Rock pur. So beschreibt man wohl mit wenigen Worten das, was sich am Freitag Abend in der Bochumer Matrix abspielte, als das Quartett DIE HAPPY zu ihrer "Most wanted-Tour" aufspielte. Schon früh brachten sie die Zuschauer in dem fast ausverkauften Schlauch der Disco ins Schwitzen, ebenso wie sich selbst auf der Bühne.

Die Band um Sängerin Marta Jandova´ hat sich zum 16-jährigen Bandgeburtstag mit einem Best-of Album selbst beschenkt. Dies zeigt im Besonderen die Bodenständigkeit der Band, die nicht ein rundes oder halbrundes Bandjubiläum braucht, um das Beste auf CD/DVD zu bannen. Hier macht man das, was Spaß macht und dann, wenn man selbst meint, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Dieser richtige Zeitpunkt wurde jedenfalls vorzüglich getroffen.

So spielten sich die Ulmer durch die eigene Musikgeschichte und die Lieblingsstücke der Fans, nicht aber, ohne auch eigene Favoriten zum Besten zu geben. So konnte man von einem regelrechten Kaltstart sprechen, als das Quartett die ersten Töne vom rockigen "Big boy" anspielte. Damit war das Eis zwischen der Bühne und den Fans sofort gebrochen.

Und wirklich alle Facetten der Karriere und der vergangenen Jahre wurden ausgespielt. So wurde ein feines Akustikset mit "The end" und "Breathing" eingeflochten, was in der ständig steigenden Hitze zur Erholung auch nötig war. Denn bei den richtigen Krachern wie "Supersonic speed", das wohl bekannteste Stück der Band, auf das die Fans bis zum Ende warten mussten, verlangte allen Beteiligten vor und hinter der Bühne alles ab.

Mit "Violent dreams" hingegen beschenkten sich die Musiker, die in dieser Formation seit zehn Jahren zusammen spielen, vorweihnachtlich selbst, denn dieses Stück hatte bisher nicht all zu häufig den weg auf die Setlist gefunden.

Natürlich lebte das Konzert von der prägnanten stimme der Sängerin Marta, die auch zahlreiche weitere Stücke wie "Don´t you", "Get up", "Like a flower", "Breed" oder "Slow day" fehlerfrei darbot. Doch gerade bei dieser Band zeigt sich besonders, wie die Frontfrau mit ihrer musikalischen Unterstützung eine regelrechte Symbiose bildet. Thorsten Mewes an der Gitarre, Bassist Ralph Rieker und Schlagzeuger Jürgen Stiehle spielten wie alte Hasen, die sie musikalisch auch sind, sodass dahingehend kein Wunsch offen blieb.

Problematisch allerdings war wieder einmal der Sound in der Matrix. Gerade im hinteren Teil haute einen das überschlagende Wummern der Bässe die Socken aus den Schuhen. Dazu kann die Band jedoch nichts. Allerdings ließen sich diese Probleme wohl zumindest teilweise beheben, wenn man die Lautstärke ein wenig drosseln würde. Denn an Lautstärke mangelte es nicht.

Dennoch gab es keine unzufriedenen Gesichter an diesem Abend. DIE HAPPY boten puristischen, fetzigen Rock. Ein Besuch lohnt sich immer.


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