DENY THE URGE+THE ATMOSFEAR+SEPTEMBER MURDER+BLOODSHED :: Death Metal Inferno
Juzi in Göttingen am 14.02.2009
(Fotos by Chris)

Es gibt in Südniedersachsen eine kleine Metal-Szene und einen eingetragenen Verein, der sich um die Kultivierung dieser Szene kümmert: DarkBound e.V. (www.darkbound.net)! Der Zusammenschluss existiert bereits seit 1999 und mutierte 2007 zu einem eingetragenen Verein. Konzerte zu organisieren gehört genauso zu den Aufgaben, wie Bands zu unterstützen, CDs zu veröffentlichen und die extreme Metalszene regional und auch überregional zu stärken. Fetten Respekt für die Jungs vom Verein!

Am 14.02.2009 hat der Verein ein Konzert im Göttinger Juzi organisiert und BLOOSHED (Black / Death Metal aus Helmstedt), SEPTEMBER MURDER (Death Metal aus Thale), THE ATMOSFEAR (Death/Thrash Metal aus dem Göttinger Raum) und DENY THE URGE (technischer Death Metal mit geilen Soli aus Goslar und Braunschweig) sind dem Ruf gefolgt und wollen den Gästen mit einem gründlichen Death Metal-Inferno einheizen. Leider ist es nicht so ganz mein Tag und zu dem Umstand, dass Werder Bremen gegen Borussia Möchengladbach über ein Unentschieden nicht hinaus kommt, bin ich leider etwas angeschlagen, was im späteren Verlauf eine fürchterliche Konsequenz nach sich ziehen soll.




Aber den Anfang machen die Jungs von BLOODSHED, deren Bassist Eike erst mal von der winzigen Bühne purzelt, aber sich glücklicher Weise nichts bricht und der Gig kann ohne Probleme beginnen. Die Songs, die in die Menge geballert werden, sind richtig geil arrangiert und knallen ordentlich. Der geteilte Gesang (Helge Langer ist für das Kreischen und Todd Weigt die tiefen Growls zuständig) kommt richtig gut rüber und auch die Instrumentalisten Paul Biallas und Robert Bauch an den Klampfen und die Blast- und Groovemaschinen Timo Wolter am Schlagzeug und Bassist Eike Utecht) sind richtig fit und man merkt, dass es Spaß macht, auch wenn man die Openerrolle übernehmen muss. Die Tracks der aktuellen CD "Gasoline for Deathmachine" knallen Live genauso wie die älteren Tracks, auch wenn der Sound im Juzi nicht unbedingt perfekt ist. Die Mischung aus fiesen Blasts, melodischen Gitarrenparts und dem gemischten Doppel Scream/Grunz zündet jedenfalls voll.
Der Bewegungsdrang ist bei 6 Leuten aufgrund der Größe der Bühne naturgemäß stark eingeschränkt, aber das macht nicht viel, denn die Anwesenden freuen sich bereits sehr über die Beschallung und honorieren den Auftritt mit ordentlichem Applaus. Sehr geiler Gig! Empfehlen darf ich in dem Atemzug ebenfalls die EP "Gasoline for Deathmachine", die leider nur fünf Tracks, dafür aber fünf schweinegeile Tracks beherbergt. (www.bloodshed-home.de)




Als nächstes kommen SEPTEMBER MURDER aus dem Ostharz auf die Bühne und die haben mit "Agony in Flesh" kürzlich ein ordentliches Pfund hingelegt. Live können Olli (v), Emanuel (g), Guntar (b) und Clemens (d) das Niveau halten und es gibt die volle Breitseite an fetten Riffs, coolem Groove und Grunz/Kreisch-Vocals in Personalunion. Die Spielzeit wird ordentlich genutzt und der zwar unspektakuläre, aber verdammt tight runtergerockte, Death Metal trifft voll ins Schwarze, was wiederum die Publikumsreaktionen beweisen. Ich bin sicher, dass der eine oder andere die aktuelle CD, die erst eine Woche später offiziell erschienen ist, bereits am Merchandisestand mitgenommen hat. (www.myspace.com/septembermurder)




Als drittes kommen die Göttinger THE ATMOSFEAR, die als erste Band des Abends auch den optischen Faktor berücksichtigen und Sänger Olle posiert anfangs mit einem Stierkopp und verwandelt sich in Sekunden von einem gut gelaunten Kumpeltyp in einen bedrohlich wirkenden Charakter. Der heutige Abend ist noch eine Premiere, denn THE ATMOSFEAR präsentieren ihren neuen zweiten Gitarristen, der auf den Namen Kevin Heidemann und ist 17 Jahre jung. Der junge Bursche wirkt auf der Bühne etwas schüchtern, was seine spielerische Klasse aber in keiner Weise in Frage stellt, denn was er kann, ist mehr als beachtlich. Aber auch der Rest des Haufens kann während der abwechslungsreichen Songs glänzen. Die Rhythmusfraktion Lars (b) und Frank (d) halten die abwechslungsreichen Parts fest zusammen und Gitarrist Andi kann ebenfalls riffige und atmosphärische Glanzpunkte setzen. Überhaupt brechen die Songs aus dem ultrabrutalen Getrümmer aus und der Begriff ATMOSFEAR ist wirklich Programm, den die fiesen, harten Thrash/Death-Parts werden gerne durch Ausflüge unterbrochen, die eine tolle, düstere Stimmung verbreiten. Somit ist die Band die bisher abwechslungsreichste und das wertet den Gig natürlich auf und sorgt für reichlich kreisende Matten. (www.the-atmosfear.de)



Allerdings muss ich jetzt meiner angeschlagenen Gesundheit Tribut zollen und ich weiß nicht, ob es zusätzlich daran liegt, dass ich zwei klitzekleine Bierchen getrunken oder den Rauch von hunderten Kippen inhaliert habe, aber leider geht nichts mehr und bevor ich die Zugabenrufe hören kann, muss ich die Halle verlassen.

Besonders kacke ist es, weil ich mich sehr auf DENY THE URGE gefreut habe, deren neue CD mir richtig gut gefällt, aber man kann ja nicht alles haben. Besonders erfreulich ist dafür aber die Tatsache, dass die drei Bands, die ich an dem Abend erleben durfte, alle wirklich gut waren, was allen Anwesenden einen kurzweiligen Abend beschert haben dürfte.

Vielen Dank an die Bands und an Nils von DarkBound! (chris)



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