APOPTYGMA BERZERK + THE ANIX :: Live-"Rakete"
Musikzentrum in Hannover am 10.02.2009
(Fotos by Michael)

Nach längerer Anfahrt durch Schneeregen und starke Windböen bin ich beim Musikzentrum angekommen. Die ganze Fahrt habe ich mir noch gedacht, wieso wurde das Konzert vom Capitol ins Musikzentrum verlegt? Waren die Vorverkäufe zu gering? Das Capitol soll sich erst ab etwa 700 Leuten rechnen und das Musikzentrum ist mit 550 Besuchern ausverkauft. Der erste Eindruck beim MZ ließ diese Theorie allerdings nicht lange aufrecht, da ein riesiges Chaos bei der Parkplatzsuche herrschte und viele Leute draußen auf Kartensuche waren. An der Eingangstür jedenfalls dann auch der Hinweis: AUSVERKAUFT, keine Karten mehr verfügbar. Leider Pech für Kurzentschlossene....




Als ich dann kurz vor 20 Uhr das MZ betrat, war die Halle schon bis zum Anschlag gefüllt. Kaum drinnen wurde es auch schon dunkel und die kalifornischen THE ANIX stimmten die ersten Töne an. Mit Songs wie "Don`t save your breath" oder "Take my future" krachten die 4 Jungs los und zeigten gleich, dass mit ihnen zukünftig als gute Liveband zu rechnen ist. Nett anzuhörender Synthie Rock, der nach eigener Aussage von The Cure, Depeche Mode und The Police beeinflusst ist. Leider wurden den Newcomern grade mal 30min Spielzeit gewährt, beim nächsten könnte es gern ein bisschen mehr sein. Allerdings konnte ich keine Zugabe Rufe aufschnappen, was wohl weniger an der Leistung von THE ANIX lag, sondern an der Vorfreude auf APOPTYGMA.

Die Umbaupause versuchte ich mit einem Bierchen zu überbrücken, was auch gut geklappt hat, da ich satte 20min gebraucht habe, um mich von der überforderten Thekenmannschaft versorgen zu lassen. Es war dann auch schon 21 Uhr, als ich mir zufrieden mit einem Bier einen guten Platz erkämpft hatte, um nun meine alten norwegischen Helden zu genießen.




Kaum auf der Bühne wurden Stephan Groth und seine Mitstreiter mit großem Beifall empfangen. Opener waren wie auf dem neuen Album "Weight of the world" und die neue Single "Apollo - Live on your TV". Für den optischen Reiz sorgten Lichtvorhänge, die für tolle Videoeffekte zu diversen Songs dienten. Mit den unverwechselbaren Melodien und Stephans Gesang hatte man sofort die ganze Halle in den Bann gezogen. Ich muss sagen, beim Hören der neuen CD fehlte mir noch etwas die Überzeugung, doch diese Songs sind wie gemacht für die ja schon seit langem überzeugenden Livequalitäten der Norweger. Mit "Eclipse"; "Mercy kills" oder "Lost in translation" folgte ein guter Mix aus den letzten Alben, der mit "In This Together" zum ersten Höhepunkt führte. Der Song sorgte dafür, dass das Hannoveraner Publikum zum ersten Mal richtig abging. Keiner im MZ konnte sich mehr dem Rhythmus entziehen und fast jeder ließ seine Begeisterung durch lautstarkes Mitsingen und Klatschen freien Lauf. Nach wiederum zwei neuen Songs folgte "Love Never Dies", das seit je her ein Ausrufezeichen bei jedem Livekonzert von Apop ist! Es ist bemerkenswert, wie genial selbst die ursprünglich rein elektronischen Songs live im neuen Gitarrenstyle wirken. So war also die erste Stunde wie im Fluge verzogen als dann ein weiterer Klassiker "Until the end of the world" mit seinem unverwechselbaren Beat die Massen begeisterte. Das ganze wurde dann in der Folge noch mit Songs abgerundet, die auf keinem Konzert fehlen dürfen. Es folgten "Shine on"; "Kathys song" (immer wieder so genial dieser "Come lie next to me" Part,....) und natürlich "None stop violence", der Klassiker schlechthin.

Somit blieben nach knapp zwei Stunden Apop pur kaum Wünsche offen, auch wenn das eigentlich viel zu kurze (es kann gar nicht lang genug sein) Konzert nun leider zu Ende war.

Als ich dann ins Freie trat, durfte ich mich noch an der weißen Schneepracht erfreuen, die sich über Hannover gelegt hatte und mir eine wunderschöne Heimreise bescherte, bei der ich begleitet von einem sanften piepen in den Ohren, noch immer die Songs von Apop vor mir her summte.


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