EXTRABREIT UND HAGENER PHILHARMONIE :: Rock'n'Roll pur
Stadhalle in Hagen am 24.10.2008
(Fotos by Ludger - www.schmoelenjochen.de/sub9.htm)



Unter starkem, dennoch, das sollte der Abend zeigen, verhaltenem Applaus, betraten am Freitag die Hagener Philharmoniker um ihren Dirigenten Florian Ludwig die Bühne der Stadthalle, um mit einem feinen Intro den musikalischen Teppich für die Hagener Band EXTRABREIT auszurollen. Das Konzept Rock meets Klassik, welches zu Beginn des Jahres mit den gleichen Beteiligten in Iserlohn gut funktionierte, sollte auch daheim, so dachte man, klappen. Und dies vorweg: Die Iserlohner Doppelveranstaltung wurde in den Schatten gestellt.

Mit "Polizisten", "Nichts ist für immer" und "Andreas Baaders Sonnenbrille" spielten die fünf musikalischen Rabauken ihren ersten Set, bevor das Orchester die Band für den "Säbeltanz" entließ. Dieses Stück, wie die anderen auch, waren sehr gut ausgewählt. Denn sowohl dem Orchester, als auch deren Dirigent selbst, war anzusehen, dass ihnen das Spiel unter etwaiger Vernachlässigung der Etikette durchaus Spaß machte. In Gänze waren überwiegend flotte Stücke ausgewählt, die sich nahtlos in das Gesamtwerk einflochten. Genauso flott ging es dann weiter, als unter brutal guter Begleitung des großen musikalischen Klangkörpers "Hart wie Marmelade" intoniert wurde. Spätestens hier ging ein Beben durch die Halle und zahlreiche Fans waren sich in der Pause, die dem anschließenden "Für mich soll es rote Rosen regnen" folgte, einig, dass allein dieses Stück den Besuch wert war.



Nach der Pause eröffnete das Orchester mit dem "Ritt der Walküren" aus Wagners "Ring der Nibelungen". Hier nach brandete nun auch allein für die 60 schick gekleideten Musikerinnen und Musiker rasender Applaus auf und es zeichnete sich ab, eine eigene Fangemeinde, zumindest für diesen Abend, gewonnen zu haben. Anschließend war ein Knabenchor erforderlich, denn es gab das "Allegro für Annemarie", bevor sich Bassist Lars Larsson an den klassischen Bass begeben durfte, um das Orchester beim Stück aus der "Halle des Bergkönigs" zu unterstützen. Dann wurde es wieder rockig. "Besatzungskind" ließ Schauer über manche Rücken laufen; die "Freitag Nacht" an sich wurde besungen und nachdem sich hier bereits eine kleine Fangemeinde vor der Bühne des bestuhlten Saales eingefunden hatte, durfte diese anschließend "Tanzen".



Doch auch die große Band durfte dann noch einmal allein: Die Tricolore riss letztlich auch die letzten Sitzenbleiber von den Stühlen. Für das große Finale durfte man dann bei "Junge, wir können so heiß sein" noch einmal ein wenig Luft geschnappt werden. Denn "Flieger, grüß mir die Sonne", "Hurra, Hurra, die Schule brennt", "Alptraumstadt" und "Augen zu und durch" mit minimalem Orchester krönten diesen famosen Abend.

Ein Orchester, welches sich selbst nicht zu ernst nahm, eine fünfköpfige Rockband, die mit jedem Jahr besser wird und ein begeisterndes und begeistertes Publikum waren die Zugaben für einen unvergessenen Abend. Das war Rock'n'Roll pur. (ludger)


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