Thora + Raised Banner + 7 Seals
Gießen, Jokus 14.10.2006
(Fotos by Peggy - www.digital-pleasures.de)

Einen recht langen Weg habe ich mir da ausgesucht, um THORA noch mal live erleben zu können, aber wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt eben der Berg zum Propheten, wie es so schön heißt, und das war dann wohl auch gut so.

Nach reichlich 3 Stunden Autofahrt und eine paar Ehrenrunden durch Gießen bin ich endlich an der besagten Örtlichkeit namens "Jokus" angekommen, und nach einiger Verzögerung beim Einlass offenbarte sich mir ein recht kleiner gemütlicher Club, mit einer für die Größe der Location doch recht überdimensionalen Bühne. Also genug Platz für die musizierende Fraktion um sich auszutoben. Das überwiegend düstere Publikum hatte sich inzwischen auch schon vor der Bühne versammelt, also konnte es losgehen.




Als erstes gab es eine feine Portion Gothic Rock auf die Ohren, 7 SEALS nannte sich die Band, welche ich bislang noch nicht gekannt hatte, im Gegensatz allerdings zum tosendem Publikum, welches textsicher die beiden sehr gegensätzlichen Vocalisten begleitete. Die recht nette weibliche Stimme harmonierte sehr gut mit dem Gesang des männlichen, teilweise grölenden Gegenparts, unterstützt wurden die beiden tatkräftig von ihren Mitmusikern mit dem typischen Gitarrendominierenden Sound. 7 SEALS hatten das Publikum recht gut im Griff und verbreiteten phantastische Stimmung, dieses feierte mit der Band Song für Song, obwohl derzeit noch nicht mal ein Debütalbum erschienen ist, denn dieses ist wohl noch in Arbeit und soll bald veröffentlicht werden. Auch eine Zugabe war noch drin, so dass Publikum und Band mit dem Abend wirklich zufrieden sein konnten. (www.7-seals.de)




Zweite Band des Abends nannte sich RAISED BANNER. Diese vier Herren aus Wetzlar an der Lahr boten den Anwesenden einige härtere Klänge, anlehnend an Death Metal gemischt mit Heavy Metal und auch ein paar sanfteren Tönen. Der Gesang war gerecht aufgeteilt, so übernahm der Gitarrist Chris den "normalen" Gesang, das Grunzen und Krächzen kam von Michi am Schlagzeug hinzu, und die Brüller für Zwischendurch brachte Stephan am Bass. Alles in allem ergänzten sie sich ganz gut, jedoch von der Stimmung der vorangegangenen Band war im Publikum nicht mehr viel zu sehen und zu hören. Dieser Stil hat dann wohl doch nicht ganz den Geschmack der Leute getroffen, denn Fans der metallischen Gemeinde waren nur sehr rar anwesend, wie ich feststellen musste. Dennoch muss ich sagen, die Jungs von RAISED BANNER haben ihren Teil des Abends recht gut hinbekommen und sich vom zaghaften Publikum nicht unterkriegen lassen, nur der ruhige Schlusssong war wohl etwas ungünstig gewählt. (www.raised-banner.de)




Nach kurzer Pause war es endlich Zeit für THORA. Die vier Jungs aus Aachen sollten nun mit ihrem Gemisch aus Gothic Metal und Rock die Düstergemeinde nochmals so richtig zum Rocken bringen, und das gelang auch recht gut, wie ich wohl meine. Mit "Something Beautiful" startete das Set, und nach wenigen Takten des Openers fanden sich nicht nur die Fans am Bühnenrand ein, um ihr Haupt zusammen mit THORA zu schütteln. Auch die Band selbst war sofort in ungebremster Spiellaune und Sänger Thomas nicht mehr zu zügeln. Ein paar neue Songs, welche uns an diesem Abend live präsentiert wurden, gaben schon ein wenig Einblick in das kommende Album. Diese waren kein bisschen leiser als das, was man bisher zu hören gewohnt war, im Gegenteil, ich denke, man darf gespannt sein, was da kommen wird. Thomas schonte seine Stimme keineswegs und präsentierte wieder makellos die Vielseitigkeit dieser im vollen Umfang. Keine Ahnung, wo dieser smarte und zierliche Frontmann diese kraftvolle Stimme herholt. Fakt ist, THORA rockten mit Songs wie u.a. "Total World Paranoia", "Christ Abuse" und "Crucify God" reichlich über eine Stunde kräftig das "Jokus" und es machte allen sichtbar riesigen Spaß! Bei "The Heros" grölten dann nicht mehr nur die Fans mit und mit "Lonely Lullaby" sollte der Abend dann auch leider schon zu Ende gehen. Aber dank dem, der die Zugabe erfunden hat, kamen die Jungs noch mal zu Freuden der Fans zurück auf die Bühne. Zwei Songs hatten THORA noch für uns in Petto, wobei das genial gelungene "Sisters of Mercy"- Cover "This Corrosion" den Gig endgültig beendete. (www.thora-fans.com)



Ein Fazit aus diesem Abend zu ziehen ist nicht so einfach, THORA waren zusammen mit 7 SEALS eindeutig die Renner des Abends, beide Bands unverbraucht, spritzig und publikumsnah, was will man mehr. (peggy)

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