DARK FUNERAL + NAGLFAR + ENDSTILLE + AMORAL
Georgsmarienhütte, Tor 3 04.03.2006

Nach 5 Jahren Deutschlandpause war es mal wieder soweit, dass die schwedische Black Metal Fraktion von DARK FUNERAL wieder deutschen Boden unter den Füßen hatte. In Begleitung diesmal die Landsleute von NAGLFAR, ENDSTILLE und AMORAL, welche diesen Abend eröffnen dürften. Die aus Finnland stammende Band spielte sehr versierten Death Metal ala Chuck Schuldiner, mal ultraschnell und mal sehr harmonisch ähnlich den alten In Flames. Die meisten Leute haben diese Mucke wirklich nicht zu schätzen gewusst. Auf jeden Fall hat diese Band mehr Zuspruch verdient aber die meisten Anwesenden wollten sich an diesem Abend einfach nur zuknüppeln lassen.

ENDSTILLE sind dazu zwar ganz gut geeignet, aber auf einem sehr schlechten Niveau. Wie weit kann man eigentlich einen Trend ausreizen? Das Tor 3 war noch nie so voll gewesen, weder bei Carphathian Forest, noch bei Enslaved oder sonstigen Bands. Wer noch kein Endstille T-Shirt besessen hat, konnte sich eins von den fünfen, die es am Merchingdisingstand gab, aussuchen. Leute, mal ehrlich, wer als Neueinsteiger keinen Plan hat, dem sei es verziehen, aber die Szene hat auch noch andere Bands, die weit aus mehr auf dem Kasten haben als Trendstille. Also tut doch mal alte Ulver Scheiben oder Taake antesten.

NAGLFAR, nicht zu verwechseln mit der deutschen Band Nagelfar (RIP), spielten eine gute Mischung aus alten und neuen Songs. Nachdem man den alten Sänger durch den Bassman ersetzt hat, ist man nun mit einem neuem Basser unterwegs. Für mich war es der erste Naglfar Auftritt, den ich gesehen habe, und ich habe schon nach dem ersten Song festgestellt, dass es eine sehr gute Liveband ist. Leider kannte ich nur vereinzelte Songs, da ich Naglfar immer für einen Dissection Abklatsch hielt. Das Konzert hat mich eines Besseren belehrt. Majestätisch melodischer Black Metal ohne Schminke, aber mit sehr viel Spielfreude. Und auch manch einer mit 'nem Trendstille T-Shirt wurde auf einmal ganz aufmerksam, ja so was nennt man Musik.

Das Tor 3 hatte sich schon etwas gelehrt als
DARK FUNERAL die Bühne betraten. Die wohl im Schnitt größte Black Metal Band (Gitarist und Sänger sind beide über 2 Meter) wie man sie in Erinnerung hatte. Mit Warpaint und Zubehör droschen sie zunächst neue Songs über die Bühne, aber auch alte Klassikern wie "Open Gates", "My dark Desire" und "Vobiscum Satanas" fehlten nicht. Alles in allem ein überdurchschnittlich gut besuchtes Black Metal Konzert. Vielleicht hätten die Vorgruppen noch den ein oder anderen Song mehr spielen können. Die Spielzeit betrug jeweilig ca. 45 min. Aber auch Dark Funeral lagen bei knapp über eine Stunde noch unter'm Durchschnitt. (holger)


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