The Hives + D4
Bielefeld, Ringlokschuppen 13.04.2005

Die Gerüchte hielten sich stark, dass dieses Konzert ausverkauft sein wird. Der Menge an Publikum zu urteilen, war dem auch so. Denn schon bei der Vorband "D4" aus Neuseeland(?) war der Schuppen mehr als gut gefüllt und die Menge rockte sich schon munter warm. Bin ich als Niedersachse immer wieder überrascht, wie emotionslos das Publikum in OWL doch auf Konzerten agiert (oder eben nicht), so hat diesmal der Großteil der Anwesenden richtig Spaß inne Backen und lässt die Schaffenden auf der Bühne dieses auch spüren. "D4" sind die ideale Vorband an diesem Abend. Äußerst extrovertiert sind die beiden Sänger und Gitarristen am Werk, besteigen auch mal die Boxen und lassen sich feiern. Gespielt wird ca. 35 Minuten lang Punk beeinflusster Rock 'n' Roll, der stark an "Zeke" oder "Peter Pan Speedrock" erinnert und auf Anhieb zu gefallen weiß.

"Nulla Salus Sine The Hives"! Und eben diese sollte sich in den nächsten 75 Minuten über Bielefeld ausbreiten. Das Licht geht aus, der rote, in schneller Handschrift gezogene Schriftzug der Band beginnt hinter der Bühne zu leuchten und die fünf Schweden betreten in erwartetem Outfit die Bühne. Einzig ungewohnt war der Schnurrbart von Sänger Pelle, der den ohnehin nicht gerade hübschen Frontmann um ein weiteres zu entstellen vermag. Doch alles ist vergessen: Ein Riff, ein Schrei und die Hives legen los. Ganz Bielefeld scheint zu springen und zu tanzen. Hit folgt auf Hit und der Schweiß, der sich mittlerweile am ganzen Körper versammelt hat, um auch mal was zu sehen, hat keine Chance zu trocknen. Hier aufzuzählen, welche Songs es geschafft haben, die Bühnenluft zu schnuppern, ist so unnötig wie der schon erwähnte Schnäuzer. Die Hives haben eben nur große Hits und von denen werden unzählige ins Publikum gefeuert. Die Song kommen live noch um einiges schneller aus den Boxen als auf CD und an dieser Stelle sei die Frage erlaubt, wie der Sänger es schafft, seine Texte auf Englisch in dieser Geschwindigkeit zu singen, wenn doch bei den auf englisch geführten Ansagen nichts Verständliches rauskommt. Anders wenn der feine Herr es auf Deutsch versucht. Zwar sind die Fälle nicht ganz so sein Ding, aber sein Deutsch ist sehr gut und die erste Reihe ist ganz wild auf sein Wasser. Doch nach einer Stunde ist der Hauptset rausgerotzt und die Musiker verschwinden hinter der Bühne. Nach endlosen Zugabe, Zugabe Rufen erscheint man noch ein letztes Mal um noch drei Songs abzufeuern und sich dann endgültig zu verabschieden.

Punk wie man ihn selten erlebt: intensiv, ehrlich und mitreissend.Danke. (bastian)


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