Samael + Flowing Tears
Bielefeld, Forum 18.11.2004

An diesem Donnerstag mitten im ungemütlichen Herbst 2005 trafen sich nun einige dunkel Gestalten, etwa 80 an der Zahl schätze ich, um sich ein düsteres Musikpaket anzusehen, Flowing Tears und Samael. Die einen mit ihrem Gothic Rock/Metal im Höhenflug, die anderen nach langer Zeit endlich wieder mit einer neuen Dark Metal Referenz.


Den Anfang machten die Deutschen Gothic Rock/Metaller von Flowing Tears, die einen 30 minütigen Ausflug durch ihre auch schon 6 Alben machten, wobei Frontfrau Helen Vogt mit ihrem rockigen Gesang, der auch mal gegrunzt daher kam, im zentralen Interesse des Publikums stand. Ihre Animationsversuche blieben aber beim typisch ostwestfälisch agierenden Publikum meist im Keim stecken und so hörte man sich die Songs gerne an, kam aber zumeist aus dem Höflichkeitsklatschen nicht sehr heraus. Damit das nicht falsch verstanden wird, das Publikum fand den Gig mit Songs wie "Razorbliss", "Pitch black water", "Starfish ride", "Undying" oder "Virago" durchweg gut, aber dabei wird man hier nicht gleich enthusiastisch :-)


Besser von der Stimmung her lief's dann bei den Schweizern Samael. Nebelumhüllt entarnte sich die Band zwischen 2 Leinwänden, auf denen während des gesamten Gigs seltsame künstlerische Filmschnipsel liefen, oftmals ziemlich passend zu den Songs und Texten. Sehr beeindruckend, sehr befremdend, oftmals hynotisierend wirkten diese laufenden Bilder, während die Band ihren majestätischen Dark Metal zelebrierte. Das neue Album "Reign of Light" stand im Mittelpunkt der Show. Songs wie "High Above", "Telepath" oder der Titeltrack kamen trotz oder gerade wegen der neuren vermehrten elektronischen Einflüsse im Sound der Schweizer beim Publikum sehr gut an. Aber auch alte, dem neuen Soundkonzept leicht angepasste Songs wie der Klassiker "Baphomet's Throne" sorgten für Stimmung. Aus der Zwischenphase fehlten mir dann einige Songs, obwohl z.B. "Year Zero" und "Nautilus&Zeppelin" vom "eternal" Album gespielt wurden. Neben der Multimedia Show fiel einem vor allem eines ins Auge, die Hyperaktivität von Xy hinter seinen elektronischen Instrumenten (Drums und Keyboard). Mit vollem Körpereinsatz bediente er seine Instrumente, sehr beeindruckend welche Energieleistung er dabei zeigte. Alles in allem hat es sich vol und ganz gelohnt, die Dark Metal Könige aus der Schweiz live zu sehen, war ihre Show doch ebenso beeindruckend wie die Qualität des Sounds und der Songs. Von diesen Konzerten wünscht man sich mehr. (eller)