The Cure
Köln, Tanzbrunnen 25.06.2004

Sicherlich hat jedes Album von The Cure seinen Reiz, aber für Fans, welche den Weg der Band seit Beginn der 80er verfolgen, gibt es drei herausragende Werke ("Faith", "Pornography" und "Kiss"). Dass es dieser Band gelingt, all diese Alben bis auf eine Ausnahme mit Nichtachtung zu bestrafen (den Pop Song von "Kiss" strafe übrigens ich mit Nichtachtung) glich für mich einer Verarschung. Wenn diesem ach so famosen Melancholiker eine Mallorca Atmosphäre lieber ist, als 20 Jahre Musik, dann bitteschön. Cure hatten immer wieder problematische Phasen und wenn sie jetzt zwischen Viva Pop und der ewigen Wiederholung von "Desintegration" und "Bloodflowers" ihr zu Hause gefunden haben, herzlichen Glückwunsch. Wenn "alte Fans" mit einem derartigen Programm abgefunden werden, wundert mich kein Techno Ausflug mehr. Stimmung ist nicht hysterisches Klatschen einer besoffenen Meute, Stimmung bei "The Cure" ist in Traurigkeit versinkende Melancholie.

Und es hätte alles so schön werden können. "The Cure" nach fünfzehn Jahren wieder auf der ehrwürdigen Loreley. Blabla, der Kölner Tanzbrunnen, dieses unromantische Gelände aus Künstlichkeit, Yuppie-Atmosphäre und verdreckter Spießigkeit war Mittelpunkt. Alles spielte sich im Hellen ab und der LJ gab sich nicht mal Mühe, wozu auch. Dann die ach so große Schlussansage: "Aufgrund der Verordnungen müssen wir um 22.00 Uhr das Konzert beenden". Nach meinem ersten Absatz werdet ihr denken, soll er doch froh sein. Nein, weil auf der Setlist ursprünglich als letzte Zugabe "Charlotte sometimes" und "Faith" geplant waren.

Wie an jedem Tag gab es Gewinner und Verlierer, der eine hieß Otto, der Andreas und Robert, und und und (incus)

Lost, Labyrinth, Fascination Street, High, The End of the World, Anniversary, Jupiter Crash, Pictures of You, Closedown, Maybe Someday, A Night Like This, (I Don't Know What's Going) On, Push, Inbetween Days, From the Edge of the Deep Green Sea, One Hundred Years, The Promise
1st encore: Taking Off, Friday I'm in Love, Just Like Heaven, Boys Don't Cry
2nd encore: Plainsong, Disintegration
3rd encore: Going Nowhere ("just wonderful live")
The show was 2 hours and 5 minutes.