After Forever + Flowing Tears
Bielefeld, Triebwerk 29.04.2004

Recht spärlich besucht war der Laden zum ursprünglichen Beginn, so verzögerte sich der Auftritt von FLOWING TEARS um ca.1 Stunde, viel mehr Besucher waren aber auch zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend. Einen negativen Eindruck hinterliess das Triebwerk mit nicht verdunkelten Fenstern, so wurde der Auftritt meist von der Sonne beleuchtet.

Die Band hat nicht nur eine neue Sängerin (die ganz in Rot gekleidete, barfüßige Helen machte ihre Sache sehr gut), sondern auch der Drumer musste kurzfristig ersetzt werden und das gesamte Programm innerhalb von vier Wochen auswendig lernen. Das gelang ihm nicht nur, er schaffte es sogar, mit seinen variablen Stockschwüngen fast den Rhythmus zu bestimmen. Der größte Teil des Sets beschäftigte sich mit dem aktuellen Album, welches vom Grundton etwas härter ausgefallen ist als der Vorgänger, gleichwohl verzichtet man nicht auf die atmosphärischen Zwischenspiele und auch live sind die geschickt eingestreuten Tempiwechsel ein wohliger Spannungsbogen. Aber auch ältere Songs wie z.B. "Swallow" (vom "Jade" Album) oder das elegische "Merlin" vom "Serpentine"-Album fanden den Weg ins Programm.
Setlist:
1. Razorbliss
2. Serpentine
3. Swallow
4. Unspoken
5. Snakes of grey
6. Starfish ride
7. Pitch black water
8. Sistersun
9. Virago
10. Merlin



Mittlerweile war es durch die hereinbrechende äußerliche Dunkelheit auch innen nicht mehr taghell, was besonders den Typen hinterm Mischpult anstachelte, endlich konnte man seine Lightshow bewundern. Die Holländer von AFTER FOREVER kamen sehr kurz aber mächtig. Auf dem ersten Ohr scheint bei der Band alles zu stimmen, eingespielte Musiker, begeisternde Stimme, nette Frontfrau, aber irgendwo werde ich das Gefühl nicht los, dass man sich einen Scheiß um das Songwriting schert. Es klang doch alles sehr ähnlich. Brachiale Gitarren, verspielte Keys und weibliche Stimmbandästhetik mit dezent gesetzten männlichen Grunts als Gegenpart. Ein weiteres unangenehmes Gefühl beschleicht mich angesichts der extrem kurzen Spielzeit von 45 Minuten. Die Sängerin erklärte zwar zwischendurch immer wieder, dass sie erkältet wäre und ihre Stimme deswegen nicht so funktioniere (davon merkte man allerdings nichts), für mich war es nur ein Vorwand, weil man ganz einfach keine Lust hatte, sich vor der geringen Besucherzahl zu verausgaben.

Fazit eines nicht unbedingt lohnenswerten Abends......, gottseidank gab es die Spielfreunde des Support Acts.