Subway To Sally + Pinkostar
Herford, Kick, 25.03


Nach einem dreiviertelstündigen Interview mit Subway To Sally Sänger Eric konnten wir als eine der ersten die Main-Hall des Kicks betreten, die kurze Zeit später von einem Menschenansturm stark gefüllt wurde.
Bevor jedoch die Masse mit Subway To Sally feiern konnte, musste man sich die Vorband Pinkostar antun. Das klingt vielleicht etwas hart formuliert, ist aber auch so gemeint. Wie bei Subway-Konternen üblich (so unser empfinden), war die Vorgruppe langweilig und uninteressant. Der Mischmasch aus New Metal und Rock crossoverte eine dreiviertel Stunde lang so vor sich hin, ohne großartige Höhepunkte zu zeigen. Zwei, drei Stücke konnte man sich zwar anhören, aber den Rest habe ich auch schon von unsigned Bands besser gehört. Und so schien es auch nicht weiter verwunderlich, dass zwar die meisten Leute im Publikum nach vorne zur Bühne starrten, aber fast regungslos blieben. Es sei denn, man hob den Arm, um ein Kaltgetränk zu sich zu nehmen. Also, Stimmung war hier nicht.
Das mit der Stimmung und der Lautstärke änderte sich nach einer kurzen Umbaupause dann schlagartig. Mit ohrenbetäubendem Lärm wurden Subway begrüßt und legten auch gleich kräftig mit drei neuen Stücken los. Das "Engelskrieger" Album stand natürlich auch im weiteren Verlauf des zweistündigen Konzertes im Vordergrund und man konnte fast alle neuen Songs hören. Zu deren Highlights zählen sicherlich "Geist des Kriegers", "Knochenschiff", "2000 Meilen unter dem Meer" und "Falscher Heiland". Erstaunlich, wie viele Fans schon die neuen Texte mitsingen konnten. Aber so richtig kochte die Halle dann bei den alten Stücke über, wo die Textsicherheit viel grüßer war. Zu den "alten" gehörten u.a. "Opfer", "Mephisto", "Traum vom Tod", "Liebeszauber", "Minne", "Ohne Liebe" oder auch "Veitstanz" und "Wenn Engel hassen". Mit einer sehr stimmigen Lichtshow und weiteren kleinen Einlagen der Akteure konnten Subway auch Performance mässig zeigen, dass sie einen Reifeprozess durchgemacht und auch visuell mittlerweile einges zu bieten haben.



Während des Konzertes forderte Eric von seinem Publikum (natürlich) immer wieder den "Schrei!", der nicht immer gleich seinen Anforderungen entsprach, spätestens aber im zweiten Versuch. Fehlende Nähe (wegen des Grabens) zu seinen Fans versuchte Eric sich dann mit einem kleinen Ausflug ins Publikum zu hohlen, in dem er sich über den Köpfen von vorne nach hinten und wieder zurück tragen liess. Leider verlor er dabei seinen Sender und da es ohne diesen nicht weitergehen könne, musste erst gesucht (und gefunden) werden. Das Publikum nutzte den Leerlauf, um "Julia und die Räuber" anzustimmen, welches auch als Aufforderung für die Zugaben an diesem Abend einstimmig durch die Halle schallte und immer wieder für Gänsehaut-Feeling sorgte. Natürlich belohnten Subway ihr Publikum beim allerletzten Song an diesem Abend damit, jenen Song gemeinsam anzustimmen. Und so waren die letzten Töne, die einem auch an diesem Abend noch lange im Gedächtnis blieben: "Blut, Blut, Räuber saufen Blut". Auf ein Neues dann also beim nächsten Subway To Sally Konzert mit einer der besten Live Bands der Szene. (eller)