Doro + Mob Rules
Herford, Kick am 21.12.02

Und es begab sich aber zu der Zeit, dass Doro ihre erfolgreiche "Fight"-Tour verlängern sollte, um noch mehr Fans zählen zu können. So gingen auch wir kurz vor dem Fest mit der Weih davor, nahe unserer Heimatstadt zu ihrem Konzert, um Doro zu schätzen - äh, sie abzufeiern.
Doch bevor die junggebliebene Rocklady auf der Bühne bewundert werden konnte, hatten Mob Rules das unzweifelhafte Vergnügen, Vorband in Herford sein zu dürfen. Trotz vierer Alben und trotz eines gewissen Popularitätsgrades liess sich der gemeine Ostwestfale (die hiesigen Ureinwohner also) nicht von der Musik der Band mitreissen. Jedenfalls nicht äußerlich. Obwohl die Jungs alles gaben und auch viele alte Sachen in ihrem Repertoire hatten, waren nur sehr sehr wenige Metaller bereit, sich bereits hier zu verausgaben. Und der Sänger von Mob Rules hat wirklich alles versucht, um die Menge zu pushen. Aber vergeblich. Je länger der Auftritt der Norddeutschen Band dauerte, umso mehr Spaß hatte ich eigentlich an diesen Bemühungen. Von hier aus also nochmal Kompliment an Klaus Dirks, der nie aufgegeben hat! Und der Auftritt war gut, nur war der ostwestfälische Doro-Fan im Kopf nicht frei für Mob Rules. Eine Vorband, die ebenfalls eine Frontfrau gehabt hätte, wäre hier vielleicht besser angekommen.

Kommen wir also nun zur Hauptattraktion des Abends, unsere Deutsche, blonde Rocklady, genannt Doro. Ich muß ja zugeben, dass ich nach ihren ersten 4 Alben (nach der Warlock-Phase gerechnet) etwas das Interesse an der Musik der Frau verloren hatte, aber dieses ist mit dem neuen Album "Fight" wieder zurückgekehrt. Also war ich sehr gesapnnt auf das, was Doro da bringen würde. Kaum hatte sie die Bühne betreten, war sofort die Hölle los im nur halbgefüllten Kick. Doro wurde von Beginn bis Ende nur noch (ab-)gefeiert. Sie muß sich vorgekommen sein, wie eine Königin. Und wie man an diesem Abend feststellen konnte, ist sie das auch immer noch. In Reihen von Mob Rules hat man diese Bombenstimmung wahrscheinlich nicht für möglich gehalten, aber es war so. Doro zeigte sich während des gesamten Auftrittes davon beflügelt und gab mit ihren Songs die gesamte Zuneigung den Fans zurück. Den Anfang machte "Hellraiser", sehr zur Überraschung für mich ein ganz alter Song, aber so ging es eigentlich auch weiter. Doro spielte sehr viel altes Material, wo ich absolut nichts gegen hatte. Alte "Reisser" wie "Burning the witches", "I rule the ruins", "East meets west" wechselten sich mit neueren Songs ab. Über allem standen dabei natürlich zusätzlich "All we are" und "Für Immer", 2 Songs, die auf keinem Doro Konzert fehlen dürfen. Vom aktuellen Album wurde einem dann natürlich auch der Titelsong "Fight" um die Ohren gehauen oder man feierte das Billy Idol Cover "White Wedding" mit Doro. Man hätte sich noch viele Songs von Doro gewünscht, vielleicht noch die ein oder andere Ballade, aber wie so oft ist die Zeit im Kick begrenzt. Und so gab's nach etwa anderthalb Stunden eine Zugabe, die das Konzert gut wiederspiegelte. Mit einem Mix aus neu und alt ("Hellbound", "Legends never die", "Ich will alles") verabschiedete sich Doro für diesen Abend und hinterliess fast nur zufriedene Fans, die sicherlich noch 3 Stunden gefeiert hätten. (eller)