TAROT :: Dunkelheit, Wodka und Mücken als musikalischer Antrieb
Stil: Heavy Metal


Finnland ist d-a-s Land für guten, soliden Metal und daher dürfte das neue Album der Band Tarot auch einige Verzückung bei allen Freunden des 80´er Jahre Heavy Metal auslösen. Das prominenteste Mitglied der Band, Marco Hietala (Nightwish, Northern Kings) gewährt Eindrücke hinter die Kulisse einer Band, die sich schon seit den frühen Achtzigern dem Heavy Metal verschrieben hat.

" Gravity of Light" ist die 2.CD, die von den Finnen über Nuclear Blast erscheinen wird, eine Entscheidung, die Marco nicht bereut hat. "Schon das erste Album, 'Crows fly black', das wir über Nuclear Blast veröffentlicht haben, bescherte uns großartige Albumverkäufe. Man weiß zwar nie, was noch kommt, aber bis jetzt sind wir sehr glücklich mit der Vermarktung."
"Gravity of light" stieg gleich auf Platz 2 der finnischen Charts ein (hinter den "Baseballs" aus Deutschland) und der Erfolg erklärt sich für den Leadsänger ganz einfach: "Wir haben es geschafft, den Groove der 70´er beizubehalten und dem Ganzen einen unzerstörbarem Titananstrich für 2010 zu geben. All die Kontraste scheinen untereinander super zu fungieren, auch wenn wie immer die Hörerschaft das letzte Wort über den ultimativen Wert des Albums hat."

"Gravity of light" ist ein Albumtitel hinter dem Weit mehr steht, als auf die erste Übersetzung hin zu vermuten ist. "Der Albumtitel zieht sich wie ein roter Faden durch die verschiedenen Songs der Platte. In den Lyrics ist schnell offensichtlich, dass ich als Songschreiber niemandem vertrauen kann, der versucht seine Erleuchtung auch zu deiner zu machen. Politiker, religiöse Menschen, Philosophen und so Kram ... Ihre Erleuchtung ist erdrückend und schwer. Ständig hast du sie mit ihren Systemen im Nacken sitzen, wie sie die Schwachen umgarnen und dabei alle anderen gefährden. Haben nicht Bush und Obama beide Kund getan, dass Gott auf ihrer Seite ist?! Totaler Bullshit. Was ist falsch daran, selbst zu sein und die Balance ganz für sich selbst zu finden?"

Die Dunkelheit (gefolgt von Wodka und Mücken) in Finnland macht es den Einwohnern ja oft schwer, ihre Balance im Leben zu halten. Marco ist daher versucht zu sagen, dass wir das Massenvorkommen an metalischer Musik aus Skandinavien sehr wahrscheinlich der Finsternis des Nordens zu verdanken haben."Die Dunkelheit bringt dich in Stimmung. Die Mücken machen dich wütend und Wodka ist der Energielieferant". Dass die Energie, die man in der Musik von Tarot deutlich spüren kann, aber auch einen ernsthaften Hintergrund hat begründet Marco so: "Das Wichtigste ist die persönliche Chemie zwischen uns. Und die stimmt einfach. Wir haben Höhen und Tiefen, aber schaffen es immer wieder, uns nach jeglichem Stress zusammenzuraufen. Und auf jeden Fall lieben wir unsere Musik, die wir produzieren." Seit den frühen 80´ern hatten Tarot nicht mehr den Erfolg wie mit dem letzten Album und der aktuellen Scheibe, trotzdem hat die zähe Band dazwischen nie aufgegeben und Album um Album produziert. "Den Weg, den wir bisher gehen mussten, war so verdammt hart und das ist eine Sache, die wir auf jeden Fall ändern möchten. Wir haben auf diesem harten Weg gelernt, uns gegenseitig ohne Vorurteile als Musiker und Menschen zu respektieren. Natürlich sind wir nicht mit allen Veränderungen im Musikbuisness zwischen 1980 und 2010 einverstanden, aber man lernt darüber hinwegzusehen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Schlimmste für mich ist, nicht noch mehr proben zu können. Ein von Angesicht zu Angesicht musizieren wäre wahrscheinlich die Basis für noch mehr ass-kicking Sound".

Eines der Qualitätsmerkmale für den Tarot Metal ist der Sound, der immer an den traditionellen Metal der frühen 80´er erinnert."Es ist wahrscheinlich die Plattform, wo ich immer wieder Dinge teste, die ich gelernt habe. Da ist der Old School Metal, mit dem ich aufwuchs, aber nur ein Teil davon. Alles, was ich anhörte und gelesen habe, seit ich ein Kind war, findet sich in der Musik von Tarot wieder. Ob es meine eigenen Lebenserfahrungen sind, ein Film oder eine Geschichte. Und am Ende bekommt man etwas, das an die Zeit gebunden ist, in der man lebt. Es ist wie ein Treffen mit einem guten alten Freund. Veränderungen sind dabei kein Hindernis, solange man darin vertrauen kann, dass sie gut sind. Am Ende sind es immer die kleinen Veränderungen, die das Salz in der Suppe bedeuten und es nie langweilig werden lassen." (Kira Appelt / mit freundlichem Gruß und Dank ans Legacy)
www.wingsofdarkness.net



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