Interview mit LEANDRA vor dem Auftritt mit JESUS ON EXTASY im Vorprogramm von EISBRECHER am 23.09. in der Matrix, Bochum. (ludger)
www.myspace.com/leandrasphere
| JESUS ON EXTASY, LETZTE INSTANZ, LEANDRA solo :: Ein Leben für die Musik? |
Definitiv. Ich habe mit fünf Jahren begonnen, Musik zu machen. Mit sechs ging ich dann zur Musikschule und so hat sich meine Laufbahn Schritt für Schritt entwickelt. Die Musik spielte in meinem Leben bisher die allergrößte Rolle, egal was ich nebenbei gemacht habe.
| Was machst Du, wenn Du Dich gerade nicht mit Musik beschäftigst? |
Ich male und lese. Natürlich schreibe ich auch viele Texte für meine Musik. Außerdem beschäftige ich mich mit schwachsinnigen Gedichten, die zur Foltermethode wurden. Und ich lerne klingonisch. Das ist ganz wichtig. Klingonisch muss auf der Erde etabliert werden. Aber es ist noch ein langer Weg.
| Das aktuelle Album "Beloved Enemy" von JESUS ON EXTASY wurde stark promoted. Dann wurde es, wie ich persönlich finde, ruhiger. Täuscht der Eindruck? |
Ich glaube schon, dass der Eindruck da täuscht. Man merkt es an der Stimmung auf den Konzerten. Da ist schon ein Fortschritt zu erkennen. Es kommen auch mehr Zuschriften als früher. Wir sind eigentlich auch in der Presse, speziell in den entsprechenden Zeitschriften, monatlich vertreten. Im Grunde vergeht kein Monat, in dem wir nicht in entsprechenden Gothicmagazinen sind. Wir sind lediglich nicht sofort auf Tour gegangen, als das Album erschien. Ich glaube aber, dass eher das Gegenteil von "ruhig" der Fall ist.
| Wie war die Zusammenarbeit mit LETZTE INSTANZ auf der "weißen Tour"? |
Das war wunderbar. Ich kenne die LETZTE INSTANZ seit sechs Jahren. Damals spielte ich bei RYA und wir haben uns kennen gelernt. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Und gerade zu Olli ist eine enge Freundschaft gewachsen. Er hat auch meine erste CD gemixt. Und die Konzerte mitsamt der Stimmung, das war alles sehr gut.
| LEANDRA gibt es öffentlich kaum privat. Ist das Absicht? |
Nein, das ist Zufall. Ich war anfangs skeptisch, ob ich nicht zu viel preisgebe. Meine Musik gibt ja bereits einen wesentlichen Teil meines Privatlebens wieder. Nein, nein. Ich bin sehr entspannt und habe nichts zu verbergen.
| Wie sieht Deine musikalische Zukunft aus? |
Schreiben, schreiben, schreiben, spielen, spielen, schreiben, spielen, spielen, schreiben. Und spielen. Und schreiben. Ich werde die Hörer noch viele Jahrzehnte mit meiner Musik penetrieren.
Allerdings arbeite ich auch an einer neuen Platte. Da habe ich die Möglichkeit, meine persönlichen, starken Eindrücke und Erlebnisse, die ich gelebt und durchlebt habe, zu verarbeiten. Und ich habe ein Video zu "Coloured" gedreht. Dieses wird bald veröffentlicht.
| Hast Du Dein Psychologiestudium beendet? |
Ja, das habe ich. Ich habe meine Bachelor gemacht und mache jetzt meinen Master in Management- und Organisationspsychologie. Ich lerne auf der Tour.
| Wirst Du Dir im Hinblick auf das Studium neben der Musik ein Standbein aufbauen (können)? |
Ich würde gerne hineinschnuppern und ich denke auch, dass ich etwas machen werde. Ich habe ja nie nur Musik gemacht. Irgendetwas lief immer nebenher. Das ist auch ein sehr guter Ausgleich für mich und das ist mir ganz wichtig. Wenn ich nur Musik mache, ist irgendwann der Druck zu groß. Den kann ich hiermit auffangen. Ich kann mir schon vorstellen, mal in einem Unternehmen zu arbeiten, wobei das Interesse hier aber nicht so groß ist, wie an der Musik.
| Zu heute Abend. Was bedeutet es für Euch, mit EISBRECHER auf Tour zu sein? |
Natürlich ist das eine gute Promo für uns. Aber wir schätzen EISBRECHER sehr, persönlich und musikalisch. Sie sind eine absolut charismatische Band, die immer wieder für eine Überraschung gut ist. So habe ich gestern zum Beispiel einen Strauß Blumen von ihnen bekommen. Sie sind ein musikalischer Meilenstein und daher ist es für uns schon sehr schön, auch vor einem so großen Publikum zu spielen.
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