Die geballte Präsenz an Schwärze

TYRANTS (Black Metal)
Gruol (Maledictions), Ördögvér (Tyrantaxe), Rammpage (5 String Terror), Blitzkrieg (Arsenal), Sanraktus (Chainsaw)

Tyrants sind eine interessante und aufstrebende Schwarzmetal Band aus dem westlichsten Teil Österreichs, die mit dem Album "Black Metal Warfare" sicher einige Metaller begeistern dürften! Ördögvér nahm sich Zeit, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen, ich war auch mehr oder weniger überrascht, welche ansichten er über so gewisse Themen, die den Metal anbelangen, von sich gibt! www.tyrants.at (sad1914)


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Review "Black Metal Warfare" lesen



Erstmal ein "Flammendes Hallo" und danke, dass du dir Zeit nimmst für ein kurzes Gespräch. Wie fühlt man sich, wenn man seine erste CD in den Händen hält?
Nun, der erste Schritt wurde vollzogen, was jedoch keinesfalls eine Rast bedeuten sollte. Für die Mittel, die uns zur Verfügung standen, bin ich mit den Aufnahmen recht zufrieden, wobei ich mir für die nächste Veröffentlichung einiges mehr in Angriff nehmen werde.



Wie waren die Resonanzen der Metalheads allgemein?
Die Meute hat auf die Musik gemischt reagiert, viele waren begeistert, andere weniger. Aber was zählt die Reaktion der Masse im Anbetracht zur Selbstzufriedenheit?



Seid ihr zufrieden mit dem Silberling "Black Metal Warfare"?
Wie erwähnt haben wir die Platte in Eigenregie aufgenommen und gemischt, mit einer eher bescheidenen Heimstudioausstattung. Für den ersten Anlauf kann sich das Werk ganz gut sehen lassen, denke ich, aber Verbesserungsmöglichkeiten gibt es sicherlich auch, keine Frage, ohne jene wäre es wohl auch trieblos, Musik zu gestalten.



Ihr habt im Jahr 2006 schon ein paar Konzerte abgelegt, was ist euch in Erinnerung geblieben und was würdet ihr am liebsten schnell vergessen?
Während der vergangenen Konzerte habe ich realisiert, dass Tyrants in erster Linie eine Live-Band sind. Aufnahmen sind gut und recht, aber auf der Bühne ist es erst möglich, die geballte Präsenz an Schwärze darzubieten. Die Auftritte bisher glichen wahren Gemetzeln, wenn auch immer wieder Zwischenfälle vorkamen. Bei einer Konzertfahrt wurde der damalige Gitarrist Graveghoul kurz vor dem Auftritt von der deutschen Polizei verhaftet, bei einem anderen hätte ich fast die gesamte Tonanlage im Rausch der Musik vernichtet.



O.k. ich nenne euch 3 Begriffe und du sagst mir, was du darüber denkst:
Frauen im Black Metal, Metalcore, Metal im TV

Frauen im Black Metal: Mir ist bekannt, dass es viele verbohrte Idioten gibt, die das weibliche Geschlecht aus dem Schwarzstahl verbannen wollen, ich jedoch empfinde Respekt vor guten Musikern, ganz egal, welche Geschlechtsorgane jene auch tragen mögen. Bemerkenswert finde ich zum Beispiel den Gesangsstil von Oneliar (Darkened, Nocturn, Slaughtercult), deren harpyenhafter Keifgesang viele Krieger in den Schatten stellt.
Metalcore: Instrumental zum Teil ganz gut, aber mit dem Gesang und den meist sehr ähnlich-langweiligen Liederstrukturen kann ich nichts anfangen. Ein weiterer missglückter Versuch, mit harter Musik Geld zu verdienen.
Metal im TV: Ich schaue kein Fernsehen, aber was Musikvideos betrifft, finde ich, dass die visuelle Erfahrung das akustische Erlebnis oft steigern kann, vorausgesetzt, diese ist passend gewählt aber doch nicht zu eindeutig, d.h. jene lässt Raum für Phantasie.







Von Immortal's "Sons of Northern Darkness" habt ihr den Song "Tyrants" gecovert. War es nur Zufall, da Immortal den Song "Tyrants" nannten, und ihr ihn wegen eures Bandnamens gewählt habt, oder seid ihr Immortal Fans?
Allein bezüglich des Namens hätten wir das Lied nicht gespielt, wenn es uns nicht zugesagt hätte. "Tyrants" ist eine sehr treibende Nummer, welche auch gut zu unserer Horde passt. Für mich waren Immortal eine der herausragendsten Black Metal Bands überhaupt, wahrlich einzigartig, wie es die Mannschaft um Abbath und Demonaz stets schaffte, Härte und Groove zu vereinigen. Inzwischen ist für mich die Magie der Band untergegangen, liegt es am Verhalten der Mitglieder in den Medien oder an der scheinbaren Finanzgier mit der Reunion, ich weiß es nicht. Mal sehen was die Zukunft bei den Mannen aus Bergen bringt...



TYRANTS existiert seit 2003, im Jahr 2006 habt ihr eure CD released. Dauert es wieder fast 3 Jahre, bis man ein neues Album erwarten darf, oder habt ihr jetzt Blut geleckt und begebt euch dieses mal schneller ins Tonstudio?
Obwohl die Gruppengründung in das Jahr 2003 zurückreicht, wurde das eigentliche Zusammenspiel mit der ersten großen Besetzung erst im Herbst 2004 vollzogen. Das Material für "Black Metal Warfare" stand größtenteils bereits schon im Frühling 2005, aber viele Besetzungswechsel und auch eine träge Arbeitsmoral einiger Bandmitglieder führte nicht zuletzt neben längerer Produktionszeit zur verspäteten Veröffentlichung. Ich würde gerne die nächste Platte sobald wie möglich aufnehmen, jedoch kann ich nicht sagen, wieviel Zeit diese in Anspruch nehmen wird. Ein Teil der Kompositionen steht bereits und manch' Liedgut befindet sich auch schon in unserem Bühnenrepertoire. Aber da wir wieder einen Besetzungswechsel hinter uns haben, wird dies erneut stark an Zeit zehren.



Black Edge Records ist ein kleines Label. War dies der Grund, warum ihr dort den Vertrag habt, und werden eure Interessen dort gut vertreten?
Die Fusion zwischen Black Edge Records und Tyrants ist mehr eine Allianz auf familiärer Basis als eine finanziell bedingte Zwecksgemeinschaft. Michael (Inhaber von Black Edge Records) kümmert sich um viele Sachen rund um die Band. Ich habe auch kein Interesse an einem Major-Label, da es bei diesen hauptsächlich um das Geld geht und nur durch dieses bedingt um die Musik, welche dahintersteckt. Ich kann bisher nur gutes zu Black Edge Records berichten, solche Mannen braucht wahre Untergrund-Musik!



Ich bedanke mich für das Interview und somit meine letzte Frage, was steht in Zukunft bei TYRANTS an und wie geht es jetzt bei euch weiter?
Momentan präparieren wir den neuen Axtschwinger Sanraktus, der Graveghoul seit Oktober ersetzt, für Auftritte und arbeiten an neuem Material für die kommende Glühscheibe. Tyrants werden darüber hinaus erneut durch Konzerthallen im Sturmflug wehen und den Weg fortsetzen - den eigenen Weg...




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