Geheimnisvoll

7 SEALS (Metal/Melodic Rock)
Hilke Saathoff (v) - Markus Wagner (v) - Götz von Selle (g) - Dominic Fiekens (g) - Thomas Luther (b) - Torben Schmidt (d)

Die ostwestfälische Band paart auf ihrem Debüt Power Metal mit Fantasy Metal und bietet zudem zwei stimmliche (männlich/weiblich) Organe, welche sich perfekt ergänzen, egal ob im Duett oder im gegenseitigen, vokalistischen Handgeben. Hymnenhaft bis episch reichen die Soundkreationen, dabei verstehen die Paderborner sowohl den Geschwindigkeitsrausch wie auch die harmonische Eleganz. Die Texte sind durchdacht und frei von kitschigen Passagen. Die druckvolle Produktion lässt keine Wünsche offen und besticht auch noch, wenn man ins Detail geht. Auf der einen Seite wild und ungezügelt, auf der anderen Seite voller Atmosphäre und verspielter Elemente. Alles weitere Im AMBOSS interview. www.7-seals.de (andreas)


-> Review "Mooncurse" lesen


Könnt ihr euch kurz vorstellen und einen kleinen Einblick in die Bandgeschichte geben?

Götz: Das Gründungsjahr von 7 Seals war im Frühjahr 2003. Aufgrund der Tatsache, dass wir zu jenem Zeitpunkt keinen geeigneten Sänger gefunden haben, legten wir das Projekt Anfang 2004 erstmal wieder auf Eis. Im Februar 2005 entschlossen Thomas und ich, die Band wiederzubeleben. Mit Björn Spilker (Ex-Vicious Circle) haben wir schnell einen geeigneten Schlagzeuger gefunden. Auf eine Anzeige hin haben sich kurz darauf Hilke und Markus bei uns gemeldet. Dies geschah ziemlich zeitgleich. Für uns war sehr schnell klar, dass sich die beiden Stimmen sehr gut ergänzen, so dass sie ein fester Bestandteil der Band wurden. In dieser Besetzung spielten wir in den Audio Lab-Studios die MCD "Mooncurse" ein. Da wir live das Material genauso rüberbringen wollten wie auf der CD, haben wir kurz darauf Dominic als weiteren Gitarristen ins Boot geholt. Kurze Zeit später trennten wir uns leider von Björn, da er beruflich sehr stark eingespannt war. Als ebenbürtiger Ersatz ist kürzlich Torben bei 7 Seals eingestiegen.

Dominic: Ich bin Anfang Oktober zu den Seals gestoßen, nachdem Götz mich aufgrund eines Bandgesuches im Gästebuch von Deadly Sin einfach mal angerufen hatte. Irgendwie muss ich dann wohl die Jungs (und Hilke nicht zu vergessen) in den folgenden Proben überzeugt haben, so dass ich gleich unseren ersten Gig im Multicult Paderborn zusammen mit Deadly Sin und Avelon mitspielen konnte.

Hilke: Eigentlich habe ich nicht ernsthaft damit gerechnet, dass sich etwas so intensives daraus entwickelt, als ich damals die Band angerufen habe, aber nachdem ich die ersten Proberaumaufnahmen gehört hatte, war klar: Ich will in diese Band! Ungefähr zwei Wochen später meldete sich dann Markus auf denselben Aushang. Einen Moment lang hatte ich Panik, dass ich wieder gefeuert werde. Aber im Endeffekt bin ich sehr froh, dass es so gelaufen ist. Unsere Songs würden ohne eine kraftvolle, männliche Stimme einfach nicht funktionieren.

Markus: Ich denke, man kann mit 2 Stimmen viel besser variieren und Akzente setzen. Nur mit mir als einzige Stimme wäre ein besonderer Teil von uns nicht vorhanden. Daher bin auch ich froh, dass sich die Stimmen so gut ergänzen, was ich vom ersten Moment an glaubte, zu fühlen.




Der Name ist ein wichtiges Kriterium für eine Band, was hat es mit "7 Seals" auf sich?

Götz: Wir haben lange nach einem geeigneten Bandnamen gesucht. Die Sieben Siegel wurden in der Offenbarung des Johannes niedergeschrieben. Dann gibt es ja noch das bekannte Sprichwort "Das Buch mit sieben Siegeln". Textlich befassen wir uns mit dem Unerklärlichen und Geheimnisvollen. Insofern spiegelt der Name unsere Musik, sowie auch die Texte wider. Religiöse Hintergründe gab es bei der Namensfindung allerdings nicht.




Ihr habt eure erste MCD aufgenommen und arbeitet an Live-Auftritten. Wie sieht es mit Konzerten aus und wie weit ist ein Full-Length-Debütalbum gediehen?

Dominic: Aufgrund der noch recht frischen Umbesetzungen sind wir noch in der Vorbereitungsphase für ein komplettes Set, das wohl erstmal über eine Stunde Spielzeit enthalten wird. Das wird, wenn nichts dazwischen kommt, bis Februar gegessen sein, so dass wir ab dem Selbigen wieder Gigs spielen können.

Hilke: Der nächste geplante Auftritt ist am Samstag, dem 4. März, auf dem Metal Inferno Festival in der Kulturwerkstatt in Paderborn. Ein genauer "Tourplan" fürs restliche Jahr steht noch nicht fest, aber wir werden die Auftritte auf jeden Fall in dem Kalender auf unserer Website ankündigen. Das Material für ein vollständiges Album wird wahrscheinlich gegen Ende des Jahres fertig sein. Wir arbeiten an einem Nibelungen-Konzeptalbum und haben so ca. ein Drittel bis die Hälfte des Songmaterials schon fertig. Aber ob wir das dann auch bald als CD verwirklichen können, hängt davon ab, ob wir ein Label finden, dass uns dabei auch finanziell unterstützt.




Paderborn gehört nicht zu den Städten, in denen kleine Bands ein leichtes Leben haben. Es scheint als würde eher der Papst Brot verteilen, als das man kulturell Bands unterstützen würde?

Götz: Dem kann ich leider nur zustimmen. Es sind vielmehr Privatpersonen, die das ein oder andere tolle Event auf die Beine stellen. An dieser Stelle ein ganz großes Lob an den Metal Inferno e.V. und einen ganz großen Minuspunkt an das hiesige Kulturamt zu Paderborn!

Markus: Ich selbst stamme nicht aus Paderborn, aber mir ist schon aufgefallen, dass die Menschen hier sehr eigen und in Bezug auf Metal sehr distanziert sind. Dafür ist die kleine Gruppe an Gleichgesinnten, sobald man sie gefunden und Freundschaft geschlossen hat, umso verschworener. Ich hoffe, dass in nächster Zukunft dieses Gefühl auch nach außen transportiert werden kann und dass metaltechnisch hier endlich mehr abgeht!

Hilke: Die Paderborner Underground- und Metalszene ist klein und in einem stetigen Kampf ums Überleben begriffen, das stimmt schon. Mit Subventionen irgendwelcher Wohltäter kann man auf keinen Fall rechnen. Aber umso wohler fühle ich mich dabei eigentlich - man kennt sich untereinander, sowohl die Bands als auch alle anderen Metaller. Da geht man dann auch schon mal als Powermetaller zu Death-Konzerten und andersherum, einfach um die Organisatoren zu unterstützen und das lokale Metall am Leben zu halten. An dieser Stelle auch von mir ein Hoch auf Metal Inferno e.V.! Eben dadurch, dass hier kein wirklicher Metal-Kommerz herrscht, kann man schon das Gefühl haben, Teil von etwas besonderem zu sein, einer kleinen aber feinen Gemeinschaft von nicht-aufgeben-wollenden Metallern in einer konservativen Kulturwüste.

Dominic: Unterstützend ist der gute Kontakt zu anderen lokalen Bands wie Deadly Sin oder Torian. Wenn wir untereinander zusätzlich noch einen harten Konkurrenzkampf führen würden, wäre die Situation bestimmt noch schwieriger.




Wie würdet ihr selbst eure Musik beschreiben und in welchem Genre sollten sich eure Fans auskennen?

Götz: Dies sollte man vielleicht den Zuhörer selbst entscheiden lassen. Ich würde allerdings unsere Musik als Powermetal mit mittelalterlichen Einflüssen bezeichnen.

Dominic: Hm, Genregrenzen. Da halte ich persönlich nicht so viel von. Durch unsere Vocal-Kombi werden natürlich schnell Vergleiche zu Nightwish und Co. gezogen. Instrumental gesehen schießen wir aber wohl eher in die Richtung von Falconer oder auch den alten Guardian. Insgesamt denke ich, dass wir aber sehr eigenständige Musik spielen - gerade durch diesen Kontrast.

Hilke: Um unsere Musik zu mögen, muss man kein Musikwissenschaftler oder -historiker sein. Auch wenn wir weg wollen von dem Powermetal-Kinderlieder-Klischee, ist es schon noch Musik, die zum Hören gemacht ist, und nicht zum analysieren. Ich denke, um sie zu schätzen, sollte man zwar auf jeden Fall eingängige Melodien und Gitarren mögen, aber auch keine auf Metal getrimmte Werbejingle-Ästhetik erwarten. Bis jetzt haben uns dafür hauptsächlich Powermetaller positives Feedback gegeben. Aber solange die generelle Offenheit für in sich variables Metall da ist, könnten auch Leute aus ganz anderen Ecken, wie z.B. Gothic- oder Progmetal, Gefallen daran finden. Je nachdem, woher man ursprünglich musikalisch kommt, gibt es dann andere Elemente, die einen an unserer Musik reizen könnten.




Musikalisch fahrt ihr eher die harte Schiene, während die männlich/weiblichen Vocals fast schon eine romantische Faszination ausüben. Ein Widerspruch?

Götz: Ganz und gar nicht! Vielmehr ist es eine Ergänzung zur Musik. Markus ist in seinem Gesang sehr facettenreich. Er kann weiche wie auch harte Passagen sehr gut in Szene setzen. Nehmen wir beispielsweise die Bridge von "My own secret", da singt er sehr ausdrucksstark, weil an dieser Stelle das Urteil des Inquisitors gesprochen wird.

Hilke: Ich finde das überhaupt nicht widersprüchlich, obwohl da schon eine gewisse Spannung zwischen den Polen entsteht. Ich denke aber, dass unsere Musik zum großen Teil von Kontrasten lebt, und der zwischen romantischem Gesang und bratenden Gitarren ist einer davon.

Markus: Auch ich sehe bei den gegebenen Stücken keinen Widerspruch. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass wir alle die Lieder von Grund auf haben wachsen sehen und dass wir es dadurch nicht so neutral betrachten können, wie ein unvorbelasteter Zuhörer. Auf "Mooncurse" war es zumindest noch so, dass ich meine tiefe Stimme nur dezent eingesetzt habe. In den neuen Stücken werde ich mein Spektrum jedenfalls erweitern und neben einigen Growls auch noch sanftere Melodien anstimmen.




Was steckt hinter dem Titel "Mooncurse" und wie wichtig ist selbiger Titel für das Gesamtgefüge des Werkes?

Götz: "Mooncurse" spiegelt sowohl die gute, als auch die dunkle Seite des Menschen wider. Textlich handelt es sich hierbei um die Verwandlung von einem Menschen zum Wolf - so wie der immer wiederkehrende Zyklus des Mondes, der sein Seelenheil zerreißt. Wir schreiben gerne über die geheimnisvollen Dinge im Leben, Aberglaube, Mythen usw., die sich unserer Meinung nach gut mit unseren Liedern in Einklang bringen lassen.

Hilke: "Mooncurse" ist zudem kein Konzeptalbum. In dem Song selbst geht es wie gesagt um einen Werwolf, der sich im Zyklus von Mensch-Wolf-Mensch verliert, nicht weiß, ob er sich eher als Opfer oder als Täter betrachten soll, und seiner Natur einfach hilflos ausgeliefert ist. Das hat zu den anderen Songs keine unmittelbare Verbindung. Aber wir wollten einen kurzen, prägnanten Titel, und da wir uns alle einig waren, dass "Mooncurse" ein Ohrwurm ist, haben wir es zum Namensgeber der EP gemacht. "Prophecies of Nostradamus" oder "The Necromancer" kamen für uns nicht als Titelstücke in Frage, weil uns das vom ersten Eindruck her zu sehr in die okkulte Ecke gedrängt hatte.





Bei "My own secret" vertont ihr eine Novelle von E.A. Poe. 1961 kam er unter dem Namen "Der Pendel des Todes" ins Kino. Hat euch eher der Film oder das Buch zum Song inspiriert?

Hilke: Ehrlich gesagt, ich wusste gar nicht, dass es den Film gibt. Ich habe das erste Mal bewusst von der Geschichte gehört, als Götz mir gesagt hat, ich sollte nach ihr einen Text, den er zu schreiben angefangen hatte, vervollständigen. Eine E.A.-Poe-Kurzgeschichtensammlung hatte ich schon zuhause, ich habe die Story dann gelesen und direkt danach versucht, meine Eindrücke in Liedtextform zu bringen. Das war ganz schön schwierig, wenn man bedenkt, wie viele sorgfältig ausgewählte Worte eines wirklich großen Autors die Geschichte ausmachen. Was dabei herauskommt, wenn man die Bilder, die einem im Kopf vorschweben, in eigene Worte fasst, die zudem auf ein bestimmtes Versmaß beschränkt sind und sich am besten noch reimen sollten, kann sich am Original natürlich nicht messen. Deswegen ist der Inhalt der Geschichte auch aus "My own secret" allein nicht zu entnehmen, es gleicht eher Flashbacks, einem Fiebertraum oder bruchstückhaften Erinnerungen.

Götz: Den Film habe ich gesehen. Vincent Price hat ja in mehreren Poe-Verfilmungen die Hauptrolle gespielt. Ganz großes Kino!

Markus: Auch ich bin bekennender Poe- und Vincent Price-Fan! Ich liebe diese alten Schinken. Die neueren Filme des Genres sollten sich eine Scheibe von diesen Meilensteinen abschneiden, was Spannung und Internation von Poes Vorlagen betrifft. Ich hoffe, dass wir in der Zukunft eine weitere Geschichte von Poe vertonen können, aber auch H.P.Lovecraft hat uns in seinen Bann gezogen.




Ihr arbeitet in "Illuminate the darkness" und "The Necromancer" mit einem Chor. Waren die Chorusse darauf ausgelegt, mehrstimmig zu agieren?

Götz: Als ich die Lieder schrieb war klar, dass ein Frauenchor den Liedern ein Mehrfaches an Atmosphäre verleihen würde.

Hilke: Wirklich realisiert haben wir das erst spontan am Tag der Studioaufnahmen. Meine Schwester, die Musik studiert, hat die Chorsätze geschrieben, und wir haben sie zusammen mit ein paar Freundinnen eingesungen. Das lief absolut unproblematisch - eine Dreiviertelstunde üben, und dann direkt ins Studio. Ein echter Traum, wenn alles so glatt ginge! Wir haben dann - und das war nicht so ausgelegt - auch den Chorus von "My own secret" mit dem Chor eingesungen, der funktioniert ja ähnlich wie "Illuminate the darkness". In der endgültigen Mischung haben wir es dann aber wieder herausgenommen, weil es dem Klang die Differenziertheit genommen hat.




Mal davon abgesehen, dass ein Song wie "Prophecies of Nostradamus" songwriterisch perfekt rüberkommt. Die Prophezeiungen des Nostradamus haben in der Vergangenheit und Gegenwart viele Menschen fasziniert. Wieviel Wahrheit steckt für euch wirklich in den vielen Übersetzungen seiner Verse?

Götz: Diese Frage ist sicherlich nicht ganz einfach zu beantworten, da Nostradamus seine Verse verschlüsselt niedergeschrieben hat. Nehmen wir aber zum Beispiel den Tod Heinrichs II., König von Frankreich, der bei einem Turnier seinen Verletzungen erlag, so wie Nostradamus es vorhergesagt hatte. Diese Prophezeiung ist eine von vielen, die geschichtlich nun mal belegt wurden. Ich persönlich denke, dass es Menschen gibt, die seherische Fähigkeiten besitzen.

Hilke: Ach, man kann da alles reininterpretieren, natürlich auch die Wahrheit. Ich persönlich bin mir bei übersinnlichen Dingen aber nie ganz sicher, wie viel Glauben ich ihnen schenken soll oder nicht. Im Endeffekt schließe ich aber nicht aus, dass wirklich ein wenig Prophetie in Nostradamus' Versen liegt, auch wenn eine 1:1-Übereinstimmung mit dem wirklichen Lauf der Geschichte definitiv nicht gegeben ist.

Markus: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir nicht verstehen können, weil es unser Geist in der jetzigen Form nicht greifen kann. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit viel mit mystischen Elementen und ich bin mir sicher, dass - in Bezug auf die Frage - Prophezeiungen viel Wahrheit enthalten können und nicht nur "zufällig" den gelesenen Sinn ergeben.




Überraschend in dem Song finde ich, dass ihr einen originalen Vers von Nostradamus in den Song fließen lasst. Um welche Prophezeiung handelt es sich?

Götz: Es handelt sich um die Centurie 6 Q 100. Da Markus diesen Vers auf Latein singt, hier die Übersetzung: "Lass die, die diese Verse lesen, tief darüber nachdenken. Lass Menschen, die heilige Dinge verachten und die nicht mehr lernwillig sind, wegbleiben. Lass Astrologen, Dummköpfe und Ignoranten meine Verse meiden, sonst soll ein Fluch auf sie fallen." Sehr prägnante Sätze, wie wir finden.

Hilke: Wir haben den Vers auch ausgewählt, weil er einer der wenigen lateinischen ist - das meiste hat er wohl auf Französisch geschrieben - und genau ins Versmaß passte. Aber auch die drei Strophen beziehen sich direkt und fast wörtlich auf Verse von Nostradamus - seinen Eröffnungsvers, in dem er die generelle Fähigkeit eines integeren und gereiften Verstandes, die Zukunft zu erkennen, beschreibt; dann eine Vorhersage über die Schrecken des 2. Weltkrieges; und abschließend seine Prophezeiung des Weltuntergangs. Das sind alles ziemlich wirre und düstere Dinge, aber ich finde, dass es einem Song Tiefe verleiht, wenn nicht alles auf Anhieb ersichtlich ist, und trotzdem Inhalt dahinter steckt.

Markus: Ich liebe es, diesen Part zu singen. Latein ist eine wundervoll ausdrucksstarke Sprache, mit der ich mich in meiner Schulzeit damals gerne befasst habe. Anfangs war es nur ein Experiment, aber die Zeilen sind nicht mehr aus dem Lied wegzudenken und verleihen ihm eine besondere Note.




Wie wichtig sind euch nicht nur in diesem Zusammenhang die Texte? Ist es für den Bandzusammenhalt wichtig, dass mehrere Personen für den Text verantwortlich sind?

Götz: Da Hilke und Markus die englische Sprache sehr gut beherrschen, haben wir uns darauf geeinigt, dass sie die Lyriken in Zukunft alleine verfassen. Somit kann ich mich ganz auf das Songwriting konzentrieren.

Hilke: Wenn Götz einen angefangenen Text oder einfach ein inhaltliches Konzept hat, dass ich vervollständigen soll, tue ich das gerne. Zum einen ist so die Gewissheit gegeben, dass die Textinhalte mit den Vorstellungen des Komponisten Hand in Hand gehen, zum anderen kann man Worte wählen, die einem gut von der Zunge gehen. Die Texte von Markus dagegen bekommen wir meist erst zu lesen, wenn sie komplett fertig sind, und das finde ich auch gut so. Er hat einen anderen Schreibstil. Jede Einmischung von einem anderen Bandmitglied würde da seine Poesie verwässern.

Markus: Ja, in der Hinsicht bin ich ein wenig eigen. Ich bin auch strikt gegen "Übergangstexte", rein für den Zweck, die Melodie zu üben. Hinsichtlich der Texte bin ich ein klein wenig perfektionistisch, dementsprechend lange kann es schon mal dauern, bis ich mit jeder Zeile wirklich zufrieden bin. Anhand dieser Tatsachen dürfte auffallen, wie wichtig mir die Texte sind, auch wenn mir egal ist, was andere über sie denken. Möge jeder seinen eigenen Sinn in den Worten finden.




Das Songwriting liegt meist in der Hand des Gitarristen. Liegt hier auch die Urquelle für die saitentechnische Härte?

Götz: Sicherlich, da ich guten Metal liebe! Dennoch lasse ich mich auch von klassischer oder keltischer Musik inspirieren, was man in einem Lied wie "Dawn of winter" durchaus hören kann.

Hilke: Na ja, natürlich sind die Gitarristen selbst für ihren Sound verantwortlich! Götz hat eben diesen bratenden, direkt nach vorne gehenden Sound, der einfach keine Fragen mehr offen lässt. Was auf "Mooncurse" aber noch nicht zu hören ist, ist, dass wir mit Dominic noch eine zweite, individuelle Gitarre dazu gewonnen haben. Wir können jetzt nicht nur die Mehrstimmigkeiten, die auch auf der CD zu hören sind, live bringen - Dominic hat auch unser Klangspektrum um einiges erweitert, weil er einen ganz anderen Solostil und Sound hat als Götz, und die beiden jetzt richtig dialogisch mit- und gegeneinander solieren können. So sind dann die Kontraste, die wir mit dem Gesang haben, auch rein instrumental repräsentiert.




Eure Wünsche für die Zukunft?

Götz: Erstmal viele Gigs!

Hilke: Ich hoffe auf jeden Fall, dass wir bald unser Nibelungen-Konzept auf CD bringen können, und zwar so, dass jeder einzelne Musiker seinen individuellen Sound verwirklichen kann. Auf "Mooncurse" ist das zeitbedingt total untergegangen. Und auch wenn ich an der Leistung der Anderen nichts zu beanstanden habe, denke ich, dass jeder von uns sich gewünscht hätte, nicht so hetzen zu müssen. Wenn wir für unser Album genügend Studiozeit haben, dass jedes Instrument und jede Stimme das letzte aus sich herausholen kann, dann wird es sicher eine hervorragende CD. Und das ist eigentlich das, was ich mir am meisten wünsche - eine 7 Seals-CD in den Händen zu halten, die wir alle zu 100 % gelungen finden.

Markus: Nun, ich blicke wohlgestimmt in die Zukunft. Wir werden sehen, was 2006 für 7 Seals vorgesehen hat! Danke für das AMBOSS interview und gegrüßt seien alle Zuhörerinnen und Zuhörer, denen unsere Musik zu gefallen weiss!



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