Grandioser Einstand
Equilibrium (Black/Dark/Viking Metal)

Mit einer grandiosen (so muss man es einfach sagen) Demo-CD haben es Equlibrium gleich zum Dauerrotator nicht nur in meinem Player gebracht. Der allererste Output der Band ist schon so weit entwickelt, dass diverse Labelproduktionen hier nicht mehr mitkommen. Für alle Fans von Graveworm über Cryptic Wintermoon bis Riger und Thyrfing geht hier ohne Übertreibung ein neuer Nordstern am Himmel auf! Bleibt zu hoffen, dass wir noch öfter von dieser talentierten Band hören werden. www.equilibrium-metal.de (eller)


Review lesen




Quasi eine Standardfrage zu Beginn. Erzähl' uns doch bitte ein wenig über die Band und was bisher geschah.
René: Tja, das Ganze begann vor ca. 2 Jahren: Ich traf damals auf einem Konzert einen Bekannten, der gerade dabei war, eine grosse Party mit ein paar Bands auf die Beine zu stellen. Er fragte mich, ob ich nicht eine Band hätte, mit der ich dort aufspielen könnte. Zu dem Zeitpunkt war dem leider nicht so, deswegen beschloss ich ganz spontan, eine Metalband zu gründen, und somit beantwortete ich seine Frage mit "Ja". Die geeigneten Musiker fanden sich schnell zusammen, und in kürzester Zeit brachten wir uns Stücke von Dimmu Borgir, Hypocrisy, Falkenbach, Cryptic Wintermoon und noch einigen weitern Bands bei, die wir dann auch gleich bei besagtem ersten Auftritt vortrugen. Die Resonanz darauf war grossartig, und deswegen beschlossen wir weiterzumachen. Wir haben angefangen eigene Songs zu schreiben, ein paar weitere Auftritte wurden absolviert, es gab Besetzungs- wechsel, und seit einigen Wochen sind wir nun dabei, unsere Demo-CD zu verbreiten.

Wie seid ihr auf den Namen Equlibrium gekommen und was bedeutet er für euch/die Band?
René: Mir ist dieses Wort in einem Buch über Psychologie aufgefallen, allerdings findet es in vielen Bereichen Verwendung. Es ist ein sehr vielfältig interpretierbarer Name, was ich auch sehr begrüsse, da wir uns in der Band keine Eingrenzungen setzen wollen. Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet er schlicht und einfach "Gleichgewicht". Also ein recht universeller Begriff, sei es zwischen Gut und Böse, Leben und Tod, Erinnerung und Hoffnung. Für mich persönlich stellt er den geistlichen als auch körperlichen Einklang mit der Natur dar.

Eure Musik wechselt, um es mal grob zu sagen, zwischen Dark, Black und Viking Metal. Habt ihr musikalische Vorbilder in diesen Richtungen?
René: Wir hören alle ein recht breites Spektrum an Metal, deswegen warscheinlich auch die unterschiedlichen Einflüsse. Aber ich gebe Dir vollkommen recht, die drei genannten Genres finden sich bei uns wohl am ehesten wieder. Hierbei gibt es allerdings einen Haufen an Bands, die uns gefallen. Die aktuellen Favouriten der einzelnen Mitglieder kann man auf unserer Homepage erfahren ;-)

Bei mir (und bei einigen anderen auch wie ich gelesen habe) kommt eure Musik gut an. Seid ihr auf der Suche nach einem Label oder wie sieht eure Zukunftsplaunung so aus?
René: Freut mich, dass Dir unsere Musik zusagt! Wir haben eine ganze Weile an unserer Demo-CD gewerkelt, umso gespannter waren wir nun natürlich auf die Reaktionen. Nachdem wir nun noch einige weitere Reviews erhalten haben, werden wir uns dann auch auf die grosse Suche nach einem Label machen. Ich hoffe, dass wir bald ein geeignetes finden werden, das uns dann auch signen möchte.

Kannst du uns ein wenig über das Textkonzept erzählen? Was inspiriert euch/dient als Vorlage?
Helge: Wie du sicher schon gemerkt hast, lenhen sich die Texte meistens direkt oder indirekt an die nordisch/germanische Mythologie an. Der Song "Nach dem Winter" beispielsweise handelt von der Schöpfung der Welt, wie sie in der Liederedda überliefert ist und basiert deshalb schon fast wörtlich auf einem Lied eben aus diesem Werk. Songs wie "Unter der Eiche" oder "Met" bedienen sich zwar z.T. nordisch-mytholgischer Elemente, haben jedeoch keinen direkten Bezug zu irgendwelchen Überlieferungen. Eine weitere Variante sind Songs wie Nordheim. Das erste, was es von diesem Song gab war der Titel: Nordheim. Ich hatte ihn irgendwo mal aufgeschnappt und notiert. Zwei Tage später habe ich den Songtext, so wie er heute zu hören ist, ganz unabhänig zum Lied geschrieben. Erst Wochen später entstand dann der Song. Ich meine mal, dass Musik und Text hier zueinander passen, wie die Faust aufs Auge! Obgleich zwar zwei Songs einen Refrain enthalten, so halte ich von dem typischen Strophe/ Refrain/ Interlude Schema nicht viel. "Met" und "Unter der Eiche" sollen hier (zusammen mit "Der Sturm") eine Ausnahme bilden. Ich finde es wichtiger, eine Geschichte zu erzählen denn mich andauernd zu wiederholen.

Alle Songs sind auf deutsch. War das von vornherein klar oder standen auch andere Sprachen im Raum?
Helge: Nun ja, Equilibrium begann ja bekanntlich als Ein-Konzert-Coverband. Damals waren natürlich (fast) alle Songs englisch (bis auf Raabjorn Speiler Draugheimens Skodde, hehe). Die eigenen Lieder ergaben sich dann auf deutsch, was natürlich seinen Grund hat! Denn warum sollte ich nicht die Sprache nutzen, die ich am besten kann, nämlich meine eigene? Ich denke zudem, dass die deutschen Texte den eigenen Charakter von Equilibrium deutlich prägen - und auch weiterhin prägen werden. Momentan ist in dieser Richtung kein Umlenken geplant.



Warum heisst eure Scheibe nur "Demo 2003", obwohl das Cover rein optisch mehr als nur ein Demo verspricht - was die Musik dann ja auch hält?
René: Das war für uns von vorneherein schon klar; die CD sollte einen Auszug unseres bisherigen Schaffens "demonstrieren". Mit einer knappen halben Stunde hat sie auch keine volle Spielzeit. Für ein komplettes Album werden wir mindestens das Doppelte davon einplanen. Ausserdem ist es unsere erste CD, und für mich gehörte es hierbei einfach dazu, eine Demo-, Promo-, Mini-, oder wie auch immer CD zu produzieren.

Auf eurer Homepage ist u.a. folgendes zu lesen: "Equilibrium lehnt jegliche Form von faschistischem Gedankengut ganz klar ab!" Hattet ihr mal Probleme in dieser Richtung?
Helge: Naja, nicht direkt. Aber nachdem viele Viking- und Heathen-Metal Bands sich mehr oder weniger begründet einigen Vorurteilen stellen müssen, wollten wir und von vornherein der Frage "rechts/links/mitte/egal" entziehen und tun gleich unmißverständlich unsere Meinung kund.

Wie sieht's mit Liveuaftritten in nächster Zeit bei euch aus?
René: Momentan sind wir gerade in der Planung einiger Auftritte im Herbst und Winter. Davon stehen schon einige fest: Am 25.9. spielen wir in Insbruck, am 1.11. in München und am 20.12. in Konstanz. Mit welchen Bands wir dort die Bühne teilen werden und eventuelle weitere Termine kann man ebenfalls unserer Homepage entnehmen.

Was wünscht du dir für die Zukunft von Equilibrium, was können wir von euch erwarten?
Helge: Wir werden uns alle Silikonimplantate reinoperieren lassen und dann als Transenband die Charts stürmen und Daniel Kübelböck vergenußwurzeln.
René: ...und ausserdem wünsche ich mir, dass wir noch vielen Leuten mit unserer Musik Freude bereiten können, sowohl live als auch auf dem Tonträger! Wir sind auf alle Fälle eifrig dabei, weitere Songs zu schreiben, die sich hoffentlich in absehbarer Zeit auf einem Fulltime-Album wiederfinden werden. Ausserdem bin ich auf die anstehenden Konzerte und die Reaktionen des Publikums gespannt, die uns zum ersten mal live sehen werden.